Online-Einkauf: Welche sicheren Zahlungsarten gibt es im Internet?

Ob Kreditkarte, Banküberweisung, SEPA-Lastschriftverfahren oder Paypal & Co.: Wer im Internet einkauft, kann unter zahlreichen Bezahlmethoden auswählen.

Wir erklären Ihnen, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Zahlarten haben und geben Tipps für das sichere Bezahlen im Netz.

Bezahlung per Banküberweisung

Der große Vorteil der Banküberweisung besteht darin, dass Sie dem Verkäufer Ihre Bankdaten nicht preisgeben müssen.

Der Nachteil: Kommt es zu einer Fehlüberweisung, zum Beispiel, weil Sie sich bei der Kontonummer des Empfängers verschrieben haben, ist es wichtig, dass Sie schnell reagieren und den Fehler umgehend bei der Bank melden.

Wurde das Geld noch nicht vom Bankkonto abgebucht und dem Empfängerkonto noch nicht gutgeschrieben, kann die Bank die Überweisung stoppen.

Schlechter sieht es aus, wenn das Geld bereits von Ihrem Konto abgebucht wurde. In diesem Fall kann die Bank die Überweisung nicht mehr zurückholen.

Bei einer SEPA-Überweisung innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums in Euro benötigen Sie die IBAN des Empfängers.

Diese besteht aus einem Ländercode (bei Banken in Deutschland DE) und einer zweistelligen Prüfziffer sowie je nach Land aus bis zu 30 weiteren Zeichen.

Bei Fremdwährungen oder Überweisungen in Drittstaaten benötigen Sie in der Regel noch den BIC (Swift-Code) der Empfängerbank.

Ist die Zahlungsart der Sofortüberweisung sicher?

Viele Online-Shops bieten ihren Kunden die Möglichkeit einer Sofortüberweisung an.

Dieser Bezahlvorgang ist auch unter dem Begriff der "Pseudo-Vorkasse" bekannt.

Das Problem: Hierbei werden die eigenen Bankdaten und die für die Zahlung erforderliche TAN-Nummer an den Online-Bezahldienst weitergeleitet.

Bei der Sofortüberweisung erhält der Händler nur eine Zahlungsbestätigung. Der Vorteil: Ihre bestellte Ware wird umgehend verschickt.

Ist Ihnen das Thema Datenschutz wichtig? Dann sollten Sie vielleicht lieber auf die Banküberweisung oder das Lastschriftverfahren zurückgreifen.

SEPA-Lastschriftverfahren

In Deutschland und in den Niederlanden ist das Lastschriftverfahren im Internet recht weitverbreitet. In den meisten europäischen Ländern wird diese Zahlungsart eher selten angeboten.

Gerade bei grenzüberschreitenden Zahlungen ist die SEPA-Lastschrift keine gute Alternative.

Zudem müssen Sie dem Empfänger Ihre sensiblen Bankdaten übermitteln.

Spannend bleibt deshalb die Frage, ob sich das Lastschriftverfahren europaweit genauso durchsetzen wird wie die Überweisung.

Ein Vorteil ist, dass der Käufer die Zahlungen wieder rückgängig machen kann.

Die Frist dafür beträgt sechs Wochen bei nationalen Zahlungen und acht Wochen bei einer SEPA-Lastschrift.

Der Verbraucher muss somit weniger befürchten, dass er für sein Geld keine Gegenleistung bekommt.

Online mit der Kreditkarte bezahlen

Ein Vorteil bei der Zahlung mit Kreditkarte ist, dass Sie Abbuchungen, die Sie nicht genehmigt haben, stoppen können.

Bei Kreditkartenbetrug oder Fehlbuchungen sollte Ihnen in der Regel der abgebuchte Betrag zurückerstattet werden.

Diese Rückbuchung nennt man auch Chargeback.

Eine Rückbuchung ist nämlich höchstens 13 Monate nach der Abbuchung möglich.

Danach können Sie Ihr Geld nicht mehr zurückverlangen.

Bei Erhalt Ihrer Abrechnung sollten Sie diese immer sorgfältig auf Unregelmäßigkeiten prüfen und – falls erforderlich – schnell tätig werden.

Achtung: Kreditkartendaten sind sensible Informationen. Unbefugte Dritte können diese für einen Einkauf auf Ihre Kosten missbrauchen. Geben Sie die Daten deshalb an niemanden weiter, dem Sie nicht vertrauen.

Beim Bezahlvorgang mit Kreditkarte können gegebenenfalls Gebühren anfallen.

Daher sollten Sie sich vorab darüber informieren, ob Sie in einem Online-Shop Zusatzgebühren entrichten müssen.

Wichtig ist, dass Sie für die Datenübertragung nur eine gesicherte SSL-Verbindung nutzen. Solche Verbindungen erkennt man an dem Kürzel "https" oder an dem Vorhängeschloss-Symbol in der Adresszeile im Browserfenster.

Besonders sichere Kontrollsysteme sind „Verified by Visa“, „Secure Code“ (MasterCard) und „SafeKey“ (American Express). Diese Verfahren können Sie nur in bestimmten Online-Shops nutzen.

Virtuelle Konten bei Zahlungsdienstleistern: PayPal & Co.

Viele Online-Shops bieten ihren Kunden an mit virtuellen Konten zu bezahlen, zum Beispiel per PayPal oder Skrill.

Um diese Zahlungsart in Anspruch nehmen zu können, ist eine Registrierung beim gewünschten Anbieter erforderlich.

Außerdem müssen Sie Ihre Bankverbindung oder Kreditkarteninformationen hinterlegen.

Entscheiden Sie sich also nach dem Bestellvorgang in einem Online-Shop für solch eine Zahlungsmethode, werden Sie direkt auf die Seite Ihres Anbieters weitergeleitet.

Nach der erfolgreichen Identifizierung können Sie die Zahlung in Auftrag geben.

Abgewickelt werden diese Dienste entweder durch eine direkte Zahlung oder über ein vorher eingezahltes Guthaben.

Teilweise verlangen Anbieter für ihre Dienste eine finanzielle Beteiligung.

Das Konto selbst ist vielleicht kostenlos. Beim Geldempfang fallen aber oft Zusatzkosten an.

Gleiches gilt bei Überweisungen ins Ausland oder in Fremdwährungen.

Ein Blick in die Preisliste des Anbieters schützt vor bösen Überraschungen.

Wichtig

Das verwendete Konto muss ausreichend gedeckt sein! Ist dies nicht der Fall, können hohe Kosten auf Sie zukommen.

PayPal verschickt in der Regel ein Mahnungsschreiben per E-Mail und schaltet gleich im Anschluss ein Inkassounternehmen ein.

Positiv bei der Bezahlung mit einem Dienstleister wie PayPal oder Skrill ist, dass zwischen Ihnen und dem Verkäufer aus Sicherheitsgründen kein Austausch der Kontodaten oder Kreditkarteninformationen stattfindet.

Darüber hinaus sind diese Verfahren recht schnell.

Der Verkäufer erhält direkt im Anschluss an die Bezahlung eine Benachrichtigung, dass der gezahlte Betrag seinem Konto gutgeschrieben wird.

Einen weiteren Vorteil bietet der Käuferschutz. Diesen Service bieten viele Zahlungsdienstleister an, zum Beispiel, wenn das bestellte Paket ewig auf sich warten lässt oder der Inhalt nicht der Produktbeschreibung entspricht.

Der Käuferschutz garantiert in bestimmten Fällen eine Rückzahlung des gezahlten Betrags.

Er muss allerdings erst beantragt und genehmigt werden.

Für bestimmte Dienstleistungen wie Gutscheine oder Massagen ist der Käuferschutz meist ausgeschlossen.

Schauen Sie am besten in die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Zahlungsdienstleisters.

Häufige Fragen zum Bezahlen beim Online-Einkauf

Oft bieten ausländische Webseiten ihren Kunden an, den Preis via Vorkasse zu begleichen.

Hier besteht die Gefahr, dass Sie den fälligen Betrag bezahlen, die Ware jedoch nicht geliefert wird.

Wer dagegen per Rechnung bezahlt, ist auf der sicheren Seite. Getreu dem Motto: Erst die Ware, dann das Geld.

Wenn das nicht möglich ist, sollten Sie eine Zahlungsart wählen, bei der Ihr Geld zurückgebucht werden kann, zum Beispiel mittels Lastschrift, Kreditkarte (Rückbuchung) oder bei Zahlungsarten mit Käuferschutz.

Online-Händler müssen ihre Kunden bereits vor der Bestellung darüber informieren, welche Zahlungsarten im Shop akzeptiert werden.

Dennoch kann es in manchen Fällen vorkommen, dass bei bestimmten Bestellungen die Zahlungsmöglichkeiten begrenzt werden.

Hier hilft ein Blick in die AGB.

Manche Online-Shops verlangen beispielsweise Zuschläge für die Bezahlung per Kreditkarte oder PayPal.

Solche Zusatzkosten sind nur noch dann zulässig, wenn Ihnen mindestens eine weitere gängige kostenlose Zahlungsart zur Verfügung gestellt wird, zum Beispiel die Banküberweisung.

Außerdem darf ein Händler nur ihm selbst tatsächlich entstehende Kosten für solche Transaktionen an den Kunden weitergeben.

Diese Regelung gilt generell für alle Verträge, also auch bei der Buchung von Flügen und Reisen.

Häufig können Dienstleistungen im Internet über die Handyrechnung bezahlt werden.

Ist das Geld erst einmal abgebucht, haben Sie kaum noch eine Chance es zurückzubekommen.

Viele unseriöse Anbieter, die den Preis ihrer Dienstleistungen verschleiern, nutzen diese Zahlungsart, um Verbraucher abzuzocken.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann über seinen Mobilfunkanbieter eine Drittanbietersperre einrichten lassen.

Eine verschlüsselte SSL-Verbindung sorgt dafür, dass kein Dritter die Eingabe Ihrer Bankdaten oder Kreditkarteninformationen auslesen kann.

Diese Seiten sind leicht zu erkennen und haben meist ein grünes Vorhängeschloss-Symbol in der Adresszeile im Browser und beginnen mit "https".

Das allein ist jedoch keine Garantie, dass es sich bei dem Seitenbetreiber nicht doch um einen unseriösen Anbieter handeln könnte. Werfen Sie daher immer einen Blick ins Impressum und lesen Sie sich Benutzer-Bewertungen durch.

"Heutzutage werden ein Viertel aller Phishing-Attacken auf HTTPS-Seiten durchgeführt". Kaspersky, Softwareunternehmen

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