Nachhaltige Hotels & Unterkünfte: Umweltfreundlich übernachten
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Die eine Sache beim nachhaltigen Reisen ist die Anreise. Gerade in Europa ist es oft möglich, den Zug zu nehmen und bewusst auf das Fliegen zu verzichten.
Doch auch vor Ort möchten mehr und mehr Reisende im Einklang mit Mensch und Natur leben. Hier kommt die umweltfreundliche Unterkunft ins Spiel.
Zwei Klischees halten sich dabei hartnäckig. Dass Öko-Hotels zwangsläufig teuer seien. Oder dass Umweltfreundlichkeit beim Reisen mit Verzicht auf Luxus und unbequemen Zeltböden gleichzusetzen sei.
Egal, ob kleines oder großes Budget. Egal, ob Hotel, Jugendherberge Ferienhaus oder Campingplatz: Wir erklären, woran Sie eine umweltfreundliche Unterkunft erkennen und worauf Sie vor der Buchung achten sollten.
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Zusammenfassung: Nachhaltige Unterkünfte
- Umweltfreundliche Unterkünfte müssen nicht teuer oder unbequem sein.
- Wie zu Hause auch kann man auf Reisen die Umwelt durch einfache Gesten schützen.
- Gütesiegel können helfen, vertrauenswürdige Anbieter zu finden.
Was macht eine umweltfreundliche Unterkunft aus?
- Energieverbrauch: Nutzt die Unterkunft Öko-Strom? Gerade Hotels mit beheiztem Pool und ständig laufender Klimaanlage können wahre Ressourcenfresser sein
- Verpflegung: Essensbuffets halten eine riesige Auswahl bereit. Jedoch bedeuten sie auch viel Abfall. Besser ist es, wenn einzelne Speisen serviert werden. Am besten von lokalen Anbietern
- Abfall-Management: Wird Mülltrennung betrieben? Wird generell auf Plastikverpackungen für Essen, Shampoos, Seifen usw. verzichtet? Haben auch Gäste die Möglichkeit, ihren Abfall getrennt zu entsorgen?
- Wasser-Management: Fast jedes Hotel bittet Gäste mittlerweile darum, Handtücher mehrmals zu nutzen. Gibt es darüber hinaus Initiativen, um Wasser zu sparen?
Campingurlaub: Spitzenreiter der Umweltfreundlichkeit
Campen ist eine der umweltfreundlichsten Arten, Urlaub zu machen. Und noch dazu eine der günstigsten. Stiftung Warentest hat den Vergleich gemacht und berichtet im Januar 2021 anhand des Beispiels Sardinien:
Ein Vier-Sterne-Hotel verursache dort etwa fünfmal so hohe Emission wie ein Campingplatz.
Der Trend Glamping stellt einen Kompromiss für diejenigen dar, die zwar umweltfreundlich übernachten, aber nicht auf jeden Luxus verzichten wollen. Es setzt sich aus den englischen Begriffen „glamorous“ und „camping“ zusammen.
Gemeint sind gemütliche Hütten, Baumhäuser oder Ähnliches mitten in der Natur. Die Ausrüstung wird gestellt, man muss also kein erfahrener Camper sein. Zudem schläft man oft in einem richtigen Bett und hat die Möglichkeit, Essen zuzubereiten oder wird verpflegt.
Alternativen zum Hotel: Housesitting, Airbnb, Couchsurfing & Co.
Was ist Housesitting?
Das Prinzip des Housesittings („Haushütens“) ist folgendes: Ich kann mietfrei im Privathaus einer anderen Person übernachten und sehe dafür nach dem Rechten. Oft gehören dazu Blumen gießen, lüften oder Tiere hüten.
Housesitting wird auf speziellen Plattformen angeboten, die ihren Sitz teils in Europa teils außerhalb haben und auf denen man für verschiedenste Reiseländer suchen kann. Man zahlt häufig eine Jahresgebühr und kann dann kostenlose Unterkünfte finden.
Persönliche Angaben der angemeldeten Personen, wie zum Beispiel die Telefonnummer, werden manchmal vorher geprüft. Außerdem gibt es Kommentare und Bewertungen anderer Nutzer. Dennoch sind beim Housesittung Vertrauen und Offenheit geboten – Stichwort Sharing Economy.
Ähnliche Alternativen zum klassischen Hotel sind zum Beispiel Airbnb, Couchsurfing oder das sogenannte Home-Swapping (Häusertausch).
Wer haftet, wenn etwas kaputtgeht?
Handelt es sich um einen Freundschaftsdienst zwischen Nachbarn oder Verwandten, haftet der Housesitter meist nicht für Schäden, die er verursacht (einfache Fahrlässigkeit). Anders sieht es aus, wenn man vorsätzlich handelt oder es sich um sogenannte grobe Fahrlässigkeit handelt.
Aber was gilt für Nicht-Freunde, die über eine Plattform zueinander finden? Auch wenn kein Geld im Spiel ist (da man ja kostenfrei wohnen darf), liegt ein Vertrag vor. So einfach wie bei einem Freundschaftsdienst ist es also nicht. Häufig werden Musterverträge verwendet, die individualisiert werden können.
Tipps, wie Housesitter sich absichern können
- Lesen Sie sich den Housesitting-Vertrag sowie die „Spielregeln“ für Housesitter auf der Plattform vorher genau durch
- Klären Sie mit der eigenen Haftpflichtversicherung, ob sie etwaige Schäden beim Housesitting/ Couchsurfing usw. übernimmt
- Manche Versicherungen bieten die Möglichkeit einer Erweiterung (um Schäden, die in einem sogenannten Gefälligkeitsverhältnis zustande kommen)
- Auch beim Housesitting in einem nachbarschaftlichen oder freundschaftlichen Verhältnis: Trotzdem vorher schriftlich festhalten, wer im Schadensfall haftet
Wie kann ich vor Ort zum Schutz der Umwelt beitragen?
Neben einer nachhaltigen Unterkunft trägt natürlich auch das eigene Verhalten zu einem umweltfreundlichen Urlaub bei. Schon einfache Gesten können, auf Reisen genauso wie zu Hause, Großes bewirken.
- Wasser nicht unnötig laufen zu lassen
- Müll trennen und korrekt entsorgen
- Wiederverwendbare Verpackungen wie Jutebeutel oder Brotdosen für den Einkauf nutzen
- Wiederbefüllbare Trinkflaschen mitbringen
- Equipment leihen oder mehrmals benutzen
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