Betrugsmasche: Angeblicher Lottogewinn
Zahlreiche Verbraucher sind bereits Opfer von angeblichen Lotterien geworden, die sie mit falschen Gewinnversprechen täuschten.
Denn statt Geld zu gewinnen, müssen die Betroffenen selbst tief in die Tasche greifen.
Die Masche ist immer die Gleiche: Per E-Mail oder Brief erhalten Verbraucher eine Nachricht, in denen ihnen Gewinne, oftmals in einer Höhe von über 1 Million Euro, versprochen werden.
Dabei haben sie selbst nie bei der Lotterie ein Los gekauft. Um den Gewinn ausgezahlt zu bekommen, sollen die Verbraucher umgehend Gebühren oder Steuern bezahlen oder sogar Zertifikate erwerben.
Je bereitwilliger gezahlt wird, desto mehr Zahlungsaufforderungen folgen.
Das kann unendlich so weitergehen, doch von seinem angeblichen Gewinn sieht das Opfer niemals auch nur einen Cent!
Wer steckt hinter den Schreiben?
Die Verfasser der Schreiben geben sich oftmals als Mitarbeiter von existierenden ausländischen Lotterien aus wie „European Lotteries“, „El Gordo de la Primitiva“, „Loterías y Apuestas del Estado (LAE)“, „El Mundo Lotto Company S.A.“.
Manchmal sind es aber auch frei erfundene Lotterienamen wie „Fortune Lotteria“ oder „Victoria State Lottery.
Da die genannten real existierenden Lotterien nicht Urheber der Gewinnversprechen sind, kann von ihnen auch nichts eingeklagt werden.
Außerdem operieren die Täter oftmals von Afrika aus, sodass eine Klage in der Regel keine Aussicht auf Erfolg hat.
Selbst die offizielle spanische Lotterie „Loterías y Apuestas del Estado“ (LAE) warnt, dass Betrüger unterschiedlicher Nationalitäten das Ansehen und die Handelsnamen der spanischen Lotterie in mehreren Ländern auf betrügerische Weise missbrauchen.
Diese Banden bewegen sich mühelos rund um die ganze Welt und benutzen Handys, Postfächer sowie vorübergehende oder falsche Anschriften.
Desgleichen fälschen sie Drucksachen und Signaturen diverser Geldinstitute.
Welche Vorwände nennen die Täter, um an das Geld ihrer Opfer zu kommen?
Die angeblichen Lotterien sind erfindungsreich, um an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Hier einige Beispiele von gängigen Vorwänden:
- Der Verbraucher müsse Vorauszahlungen bzw. eine Kaution leisten, um den Gewinn zu erhalten.
- Für die Auszahlung des angekündigten Gewinnes wird eine Bearbeitungsgebühr verlangt (Beispielschreiben).
- Ein angeblicher Mitarbeiter einer spanischen Bank meldet sich und behauptet, dass der Gewinn bereits zur Überweisung bei der Bank liegt. Allerdings müsse für die Gewinnauszahlung noch eine Steuer bezahlt werden, da der Gewinner keinen Wohnsitz in Spanien hat.
- Der Verbraucher solle seine persönlichen Daten, die Bankverbindung und eine Kopie eines Ausweises zurücksenden. Die Kenntnis der Kontodaten ermöglicht Betrügern unter Umständen, unrechtmäßig Geld von einem Konto einzuziehen, auch wenn sie dazu keine schriftliche Einverständniserklärung und keinen schriftlichen Einziehungsauftrag haben.
- Ein angeblicher Mitarbeiter der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) meldet sich bei dem Verbraucher, um ihn über das Problem des spanischen Lotteriebetrugs zu informieren. Das Geld könne der Verbraucher immer noch erhalten, wenn er Gerichtsgebühren zahle.
- Ein angeblicher Mitarbeiter des spanischen Finanzministeriums meldet sich bei dem Verbraucher und fordert ihn auf, ein Antiterror- bzw. ein Geldwäschezertifikat zu erwerben.
Wie sollten Sie reagieren, wenn Sie ein solches Schreiben erhalten?
Auf derartige Schreiben und E-Mails mit der Ankündigung eines ausländischen Lotteriegewinns sollten Sie gar nicht erst reagieren und auch keine persönlichen Daten preisgeben.
Keinesfalls sollten Sie Zahlungen leisten. Offiziell zugelassene in- und ausländische Lotterieveranstalter verlangen von den Gewinnern nie Bearbeitungsgebühren oder dergleichen für die Auszahlung von Lotteriegewinnen.
Die staatlichen Lotterien haben weder Gratisangebote noch ist es möglich, ohne einen zuvor im Inland gekauften Lottoschein überhaupt etwas zu gewinnen.
Was sollten Sie tun, wenn Sie bereits Geld bezahlt oder Ihre persönlichen Daten weitergegeben haben?
Wenn Sie Opfer eines derartigen Betrugs geworden sind, sollten Sie den Fall umgehend der Staatsanwaltschaft und/oder der Polizei melden.
Die spanische Polizei hat bereits einige Mitglieder der Banden, die von Spanien aus tätig waren, festgenommen und der Justiz übergeben.
Sollten Sie Ihre Daten bereits bekannt gegeben haben, so kontrollieren Sie Ihre Kontoauszüge genau. Ist Geld unrechtmäßig abgebucht worden, haben Sie die Möglichkeit, dieses innerhalb von 42 Tagen ohne Angabe von Gründen von ihrer Bank wieder zurückholen zu lassen.
Internet-Falle melden
Sie sind an einen Fake-Shop geraten oder in eine Abofalle getappt? Sie haben eine unseriöse Nachricht erhalten oder sind auf andere Weise Opfer eines Betrugsversuchs geworden?
Dann melden Sie es der „Watchlist Internet“. Experten prüfen Ihre Meldung und warnen andere Nutzerinnen und Nutzer vor Internetfallen.
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