Perma Ban bei Online-Games: Wann darf ein Spieler-Account gesperrt werden?
Lesezeit: 4 Minuten
Viele Gamer:innen hängen an ihrem Spielaccount. Denn meist sind alle Fortschritte und Erfolge mit dem jeweiligen Konto und virtuellen Helden verknüpft.
Umso ärgerlicher, wenn diese aufgrund eines Perma Bans (permanente Account-Sperrung) verloren gehen.
Häufig wird für das Freispielen von Achievements nämlich nicht nur sehr viel Zeit, sondern unter Umständen auch einiges an Echtgeld investiert.
Doch wann darf ein Anbieter einen Account überhaupt sperren? Und was kann ich gegen einen Perma Ban tun?
Zusammenfassung: Wann darf ein Spieler-Account gesperrt werden?
- Werfen Sie einen Blick in die AGB und informieren Sie sich über die Regelungen zur Sperrung von Spieler-Accounts.
- Erhebliche Verstöße (Cheat-Software, Nutzung von Bots) gegen die Nutzungsbedingungen können zu einem Perma Ban führen.
- Bei kleineren Verstößen kann es zu einer Verwarnung oder temporären Sperrung kommen.
- Manche Anbieter behalten sich das Recht vor, ein Konto jederzeit und ohne besonderen Grund sperren zu können.
Wurden Sie für eine komplette Plattform gebannt, verlieren Sie den Zugriff auf Ihr Konto und die gesamte Spielbibliothek.
Wenden Sie sich bei Problemen an den Kundendienst des Anbieters und verlangen Sie eine Erklärung.
Wer der Ansicht ist, dass die Sperrung zu Unrecht erfolgt ist, hat die Möglichkeit gerichtlich gegen die Account-Sperre vorzugehen.
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Nutzungsbedingungen geben Auskunft über Regelungen zu Account-Sperrung
Ob ein Account gesperrt wird oder nicht, bestimmt sich nach den Nutzungsbedingungen (allgemeine Geschäftsbedingungen).
Allerdings gibt es Handlungen, die grundsätzlich immer untersagt sind und zu einer Verwarnung oder Account-Sperrung führen können.
Was kann zu einer Account-Sperrung führen?
Ein Konto kann unter folgenden Bedingungen gesperrt werden:
- Beleidigungen von anderen Spieler:innen, zum Beispiel in Chatnachrichten oder im Voice-Chat,
- Verwendung verbotener oder anstößiger Bilder und Symbole,
- Nutzung von Bots, Cheats oder ähnlicher Software, zum Beispiel Aimbots oder Wallhacks.
Darf ein Anbieter meinen Account bei einem Verstoß sofort sperren?
Eine Sperrung richtet sich in den meisten Fällen nach der Schwere des Verstoßes.
Bei erheblichen Verstößen, etwa der Verwendung von Bots oder Cheats, kann eine sofortige und dauerhafte Konto-Sperrung angemessen sein.
Bei geringeren Verstößen kann hingegen zunächst eine Verwarnung oder temporäre Sperre erfolgen.
Achtung
Manche Anbieter behalten sich in ihren Nutzungsbedingungen das Recht vor, einen Account jederzeit und ohne besonderen Grund sperren zu können.
Gerade bei Titeln, die grundsätzlich kostenlos gespielt werden können („Free-to-play“, „Free2Play“ oder kurz: F2P), kann eine solche Regelung im Einzelfall auch zulässig sein.
Nutzer:innen sollten sich daher vorab über die genauen Regelungen informieren.
Was kann ich tun, wenn der Anbieter meinen Account sperrt?
Der Ärger ist erst Mal groß, wenn ein Spieler-Account gesperrt wird.
Schließlich hat man viel Zeit und eventuell auch Echtgeld in ein Spiel investiert.
Wird das Konto für eine Spiel-Plattform (Nintendo eShop, Origin, PlayStation Store, Steam) gesperrt, verlieren Sie nicht nur den Zugriff auf Ihr Konto, sondern den Zugang zu der gesamten Spielbibliothek.
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Haben Sie eine Frage zu Ihren Verbraucherrechten oder möchten Sie eine Beschwerde gegen einen Anbieter aus dem EU-Ausland, Island, Norwegen oder dem Vereinigten Königreich einreichen?
Dann nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf.
Das können Sie bei einer Account-Sperre tun
- Wenden Sie sich an den Kundendienst des jeweiligen Spiels oder der Plattform und verlangen Sie eine Erklärung dafür, warum der Account gesperrt wurde.
- Legen Sie Einspruch gegen die Sperrung ein, wenn die Begründung des Unternehmens unzutreffend ist.
- Versuchen Sie, nicht allgemein zu argumentieren, sondern liefern Sie konkrete Belege, dass Sie die fragliche Handlung nicht begangen haben. Die Argumentation: „Ich würde niemals cheaten“, zieht bei den meisten Anbietern nämlich nicht.
Beispiel
Das Unternehmen wirft Ihnen vor, dass Ihr Account am 17.03.2021 um 14:35 Uhr eine unerlaubte Cheat-Software verwendet hat.
Sie können aber nachweisen, dass Sie zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause an der Konsole oder am PC waren, sondern bei der Arbeit.
Online-Gaming: Kann ich gerichtlich gegen eine Sperrung meines Spieler-Accounts vorgehen?
Wer Online-Games zockt oder ein Konto auf einer Spiel-Plattform anlegt, schließt einen Nutzungsvertrag mit dem jeweiligen Anbieter ab.
Eine Account-Sperrung geht daher mit einer Kündigung dieses Nutzungsvertrags einher.
Wer der Ansicht ist, dass die Sperrung oder Kündigung zu Unrecht erfolgt ist, hat daher die Möglichkeit gerichtlich gegen die Account-Sperre vorzugehen.
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