CO2-Kompensation beim Flug: Alles was Sie wissen müssen

Im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln ist das Fliegen sehr umweltbelastend.

Wenn Sie auf einen Flug jedoch nicht verzichten können, sollten Sie über eine CO₂-Kompensation nachdenken.

Es gibt unzählige Angebote, die sich sowohl beim Preis als auch bei der Berechnung der Emissionen unterscheiden.

Wir geben Ihnen einen Überblick rund um das Thema nachhaltig Reisen und zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihren ökologischen Fußabdruck verbessern wollen.

Was ist eine CO2-Kompensation?

Eine CO2-Kompensation ermöglicht Ihnen, die Emissionen, die durch Ihren Flug verursacht werden, wieder auszugleichen.

Kompensation bedeutet, dass an anderer Stelle dieselbe Menge CO₂ eingespart wird, in der Regel durch Klimaprojekte. Dabei geht es meistens um:

  • Die Förderung erneuerbarer Energien: z. B. der Bau von Windenergie- und Solarkraftwerken oder Biogasanlagen.
  • Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz: z. B. effizientere Öfen oder verbesserte Müllverwertung in Entwicklungsländern.
  • Die Aufforstung von Wäldern oder der Schutz von Mooren.

Genauere Informationen zu den einzelnen Klimaschutzprojekten gibt’s auf den Webseiten der jeweiligen Anbieter von CO₂-Kompensation. Hier finden sich meist auch Informationen und Nachweise zu den zertifizierten Projekten.

CO2 ausgleichen – wie geht ich da vor?

Zunächst muss die Menge der Emissionen Ihres Fluges berechnet werden. Hierfür verwenden Sie am besten einen CO₂-Rechner. Diesen bieten viele Fluggesellschaften und Kompensationsdienstleister an.

Beispiel: Emissionsberechnung von atmosfair

Dann kaufen Sie bei dem Anbieter ein Verschmutzungsrecht – häufig als Zertifikat bezeichnet oder einfach Kompensationsbeitrag. 

Den Kauf können Sie auf der jeweiligen Webseite erledigen.

Für einen Hin- und Rückflug ohne Zwischenstopp von Berlin nach Barcelona für eine Person beträgt der CO₂-Ausstoß etwa eine Tonne.

Je nach Anbieter liegt die Höhe der Spende zwischen 1 und 24 Euro.

Diese kommen dem Klimaprojekt des jeweiligen Anbieters zugute, wodurch Kohlendioxid eingespart wird.

Häufig können Sie zwischen verschiedenen Klimaprojekten wählen.

Nachdem Sie die Kompensationszahlung geleistet haben, erhalten Sie ein Dokument, in dem die Höhe Ihrer CO₂-Kompensation bestätigt wird.

Es muss nicht immer der Flug sein

Eine Kompensation ist immer nur die zweitbeste Lösung, da jeder Flug der Umwelt schadet.

Flugzeuge stoßen nämlich nicht nur Kohlendioxid aus, sondern auch Stickoxide, Rußpartikel, Aerosole und Wasserdampf, wodurch die Atmosphäre zusätzlich erwärmt wird.

Umweltschonender ist es, wenn Sie mit der Bahn oder mit dem Fernbus reisen.

Häufige Fragen zum CO2-Ausgleich beim Fliegen

Ein Kohlendioxid-Rechner soll es Ihnen ermöglichen, die Menge der Emissionen, die Sie verursacht haben, zu berechnen, also den ökologischen Fußabdruck Ihrer Reise.

Die CO₂-Menge entscheidet über die Höhe der Kompensationszahlung. Viele Fluggesellschaften und unabhängige Organisationen betreiben auf ihren Internetseiten eigene CO₂-Rechner.

Je mehr Informationen Sie vor der Berechnung angeben müssen, desto genauer ist das Ergebnis.

Wichtige Informationen sind:

  • Startflughafen / Zielflughafen,
  • Zwischenstopps,
  • Anzahl der Flüge/Personen,
  • Flugzeugtyp (optional),
  • Flugklasse: Sitzklasse, Linien- oder Charterflug.
     

Genaue Werte soll nach Aussage von Experten der CO₂-Rechner des Umweltbundesamts liefern.

Weitere CO₂-Rechner gibt es u. a. von

Ja! Voraussetzung: die Projekte wurden tatsächlich durchgeführt und bringen einen zusätzlichen Nutzen für das Klima. Achten Sie daher auf Standards bzw. Gütesiesiegel.

Wichtig ist, dass das Projekt nur durch eine Kompensation verwirklicht wird.

Denn Projekte, die losgelöst von Kompensationszahlungen zustande kommen, sind kein echter Ausgleich von CO₂-Emissionen.

Beispiel: 

Ein Projektbetreiber in Nepal baut eine Biogasanlage, für die er eine staatliche Förderung erhält.

Die Anlage wird also auch ohne eine Kohlendioxid-Kompensation errichtet.

Ihre Zahlung würde nur dazu führen, den Gewinn des Projektbetreibers zu steigern.

Standards sollen garantieren, dass Emissionen ausgeglichen werden und dass Klimaschutzprojekte tatsächlich CO₂ einsparen.

Standards sind somit Gütesiegel für Klimaschutzprojekte.

Auf den Internetseiten einiger Kompensationsdienstleister sind die Projekte, die anhand der Standards geprüft und zertifiziert wurden, ausgewiesen.

Achten Sie also auf Bezeichnungen wie „CDM Gold Standard Projekte“ oder „VER Gold Standard Projekte“.

Es gibt verschiedene Standards mit unterschiedlichen Kriterien, unter anderem:

Internationale Standards

  • Gold Standard
    Die Klimaschutzprojekte erfüllen besonders hohe Anforderungen. Sie sparen Kohlendioxid und tragen zugleich zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort bei.
  • Clean Development Mechanism (CDM)
    Das ist der Standard auf der Grundlage des Kyoto-Protokolls. Die Vereinten Nationen haben die Prüfkriterien festgelegt.
    So muss jedes Klimaschutzprojekt vom CDM-Exekutivrat, einer Behörde der Vereinten Nationen, kontrolliert werden. Zertifikate für Projekte mit CDM-Standard lauten auf „CER: Certified Emissions Reduction“ und bescheinigen die CO₂-Einsparungen.

Nationale Standards

Einige Nichtregierungsorganisationen und Staaten haben Standards entwickelt, um nationale Projekte zur Kompensation von Kohlendioxid zu bewerten.  

Beispielsweise:

 

Zusatzstandards

Zusatzstandards prüfen nicht in erster Linie die CO₂-Einsparung, sondern die Auswirkungen des Klimaschutzprojekts auf andere Bereiche.

Denn Klimaprojekte können auch Schäden verursachen, zum Beispiel, weil durch den Bau eines Wasserkraftwerks Bewohner umgesiedelt werden müssen oder die Natur zerstört wird.

Zusatzstandards sollen belegen, dass dies nicht vorkommt. Es gibt unter anderem folgende Zusatzstandards

  • Social Carbon
  • Climate, Community and Biodiversity Standard
  • Plan Vivo Standard

Diese gibt es nur in Kombination mit den klassischen Standards wie dem Gold Standard.

Bei den Airlines und den unterschiedlichen Klimaschutzunternehmen gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede was die Kosten der Kompensation angeht.

Hierfür gibt es mehrere Gründe:

  • Unterschiedliche Berechnungsmethoden
    Anbieter von CO₂-Kompensation stufen den gleichen Flug als unterschiedlich schädlich ein. Entscheidend ist zum einen die ausgestoßene Menge, zum anderen der Umstand, dass Kohlenstoffdioxid in großen Höhen freigesetzt wird, wo es besonders schädlich ist.
    Anbieter müssen beides bei der Berechnung der Kompensationszahlung berücksichtigen. Gerade, was den Ausstoß in der Höhe angeht, gibt es bei den Anbietern verschiedene Rechenmethoden (RFI-Faktor).
  • Qualität und Kosteneffizienz des Projekts
    Bei manchen Anbietern von CO₂-Kompensation finden sich hierzu detaillierte Angaben. Dies kann ein Jahres- oder Finanzbericht sein, in dem das Verhältnis von Einnahmen und zugesagter Kohlendioxid-Reduzierung dargelegt wird.
  • Das Land, in dem das Klimaprojekt verwirklicht wird
    In Entwicklungsländern fallen in der Regel geringere Kosten an.
  • Anzahl der Zertifikate aus einem Projekt
    Mit steigender Menge sinkt der Stückpreis.
  • Unterschiedliche Strategien
    Einige Anbieter setzen sich neben der Kompensation der Emissionen auch für soziale Aspekte ein, wie etwa die Bekämpfung von Hunger und Armut, für Bildung oder die soziale Verträglichkeit.
    Dies alles kann zu einem höheren Preis des CO₂-Ausgleichs führen.

Ihre Kompensation ist unter folgenden Voraussetzungen steuerlich absetzbar:

1. Die Organisation, an die Sie die Kompensation zahlen, muss gemeinnützig sein
Beispielsweise atmosfair, klima-kollekte, PrimaKlima oder myclimate.

Schauen Sie in das Impressum und die AGB, um herauszufinden, wer die Internetseite betreibt und ob es sich um eine gemeinnützige Organisation handelt. Hier einige Anhaltspunkte:  

  • gGmbH
    eine gemeinnützige GmbH
  • e. V.
    Eingetragener Verein. Doch Vorsicht, nicht jeder eingetragene Verein ist gemeinnützig. Informationen darüber, ob Sie Ihre Zahlung steuerlich absetzen können, finden Sie häufig auf der Internetseite des Vereins. Fragen Sie ansonsten nach.
  • Stiftung
    Nicht jede Stiftung ist gemeinnützig. Schauen Sie auf der Webseite, ob Sie Informationen darüber finden, ob Sie Ihre Zahlung steuerlich absetzen können. Fragen Sie im Zweifel nach.
  • Organisationen im EU-Ausland
    Hier ist es meist schwieriger, eine Zahlung von der Steuer abzusetzen. Sie müssen die Gemeinnützigkeit der Organisation nachweisen. Der Bundesfinanzhof hat in seiner Entscheidung die Kriterien festgelegt: Sie müssen Unterlagen vorlegen, die eine genaue Prüfung der Geschäftsführung der Organisation ermöglichen, beispielsweise einen Tätigkeits- oder Rechenschaftsbericht. Die Organisation muss diesen Bericht bei der ausländischen Aufsichtsbehörde eingereicht haben. Die Entscheidung, ob die Organisation gemeinnützig ist, trifft dann Ihr Finanzamt in Deutschland.

2. Sie müssen Ihre Zahlung belegen können. Für Beträge bis 200 Euro reicht in der Regel ein Kontoauszug bzw. ein Einzahlungsbeleg. Für höhere Beträge benötigen Sie eine Spendenbescheinigung.

3. Die Zahlung muss einen Betrag von 36 Euro übersteigen.

4. Ihre Spende übersteigt nicht 20 Prozent Ihres Einkommens.

Biokraftstoffe und E-Fuels

Einige Airlines bieten an, gegen Zahlung eines Aufpreises bei ihren Flügen CO₂-neutrales Kerosin, sogenannten "Sustainable Aviation Fuel" (SAF) zu verwenden.

Diese Möglichkeit wird in der Regel bei der Buchung angeboten.

Der Treibstoff wird aus pflanzlichen Produkten wie beispielsweise Palmfett gewonnen. Ein Problem hierbei ist, dass Äcker für den Anbau von Nahrungsmitteln verloren gehen.

Andere Anbieter setzen auf Biokraftstoffen aus Frittierfett und Industrieabfällen.

In allen Fällen ist die Herstellung noch kostspielig und erfordert viel Energie.

Je nach Höhe der Zahlung wird eine gewisse Menge an Biosprit dem Kerosin beigemischt.

Der Biokraftstoff, den Sie kaufen, wird in aller Regel aber nicht bei Ihrem eigenen Flug verwendet.

Nach einem EU-Gesetzentwurf sollen Airlines dazu verpflichtet werden, ab 2025 zunächst 2 Prozent „Sustainable Aviation Fuel“(SAF) nutzen zu müssen.

E-Fuels werden auf Basis von grünem Wasserstoff hergestellt und sind bislang noch ein rares Gut.

Ab 2030 soll der Einsatz von E-Fuels nach dem Willen der EU aber auch für Fluggesellschaften verpflichtend werden. Sie müssen dann eine gewisse Menge dem Kraftstoff beifügen.

Effizientere Flugzeuge

Neue Flugzeuge verbrauchen in der Regel weniger Kerosin als alte. Der Einsatz eines Airbus A350 beispielsweise kann den CO₂-Ausstoß um 25 Prozent senken.
 

Verschmutzungsrechte (CO2-Zertifikate) kaufen

Mit Ihren Spenden werden Zertifikate des europäischen Emissionshandels eingekauft. Diese Zertifikate stehen der Industrie somit nicht mehr zur Verfügung, so dass diese CO2 einsparen muss. Mehr unter compensators.org
 

CO2 aus der Luft filtern und unterirdisch speichern
In einem aufwendigen technologischen Verfahren (DAC: Direct air capture) wird Kohlendioxid aus der Luft entzogen und dauerhaft unterirdisch gelagert. Die Kosten sind momentan noch sehr hoch. Mehr unter climeworks.com

Worauf muss ich bei der freiwilligen CO2-Kompensation achten?

Sie sollten Geld für einen CO₂-Ausgleich nur an seriöse Kompensationsdienstleister zahlen.

Schließlich wollen Sie sicher sein, dass das Kohlendioxid Ihres Fluges auch wirklich kompensiert wird und die Zahlung dort ankommt, wo sie ankommen soll.

Werfen Sie also einen genauen Blick auf die Internetseite des Anbieters der Kompensation.

Die folgende Checkliste gibt Ihnen Anhaltspunkte, wie Sie seriöse von unseriösen Anbietern unterscheiden können.

Checkliste: Flugemissionen ausgleichen

  • Es wird klar und verständlich zu den Klimaschutzprojekten informiert, die mit Ihren Zahlungen unterstützt werden.
  • Sie werden darüber aufgeklärt, dass die Vermeidung von Emissionen am wichtigsten ist und der Umwelt am wenigsten schadet. Nach dem Prinzip „Vermeiden-verringern-kompensieren“.
  • Es werden detaillierte Informationen zum Flug abgefragt (Startflughafen, Zielflughafen, Zwischenstopps, Flugzeugtyp). Nur so kann die Menge der Kohlendioxid-Emissionen korrekt berechnet werden.
  • Achten Sie auf Standards / Gütesiegel. Wenn es etwa einen Hinweis auf den Gold-Standard gibt, können Sie von einem geprüften Klimaprojekt ausgehen.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie eine Bestätigung Ihrer Zahlung erhalten (häufig in Form eines PDF-Dokuments).
  • Möchten Sie mit Ihrer Zahlung noch andere Ziele verfolgen? Dann achten Sie auf Zusatzstandards, die diese Ziele berücksichtigen.

CO2-Emissionen über Fluggesellschaft ausgleichen

Bei einigen Fluggesellschaften können Kunden einen CO₂-Ausgleich entweder während oder nach der Buchung vornehmen lassen.

Die Airlines kooperieren in der Regel mit externen Partnern, sei es mit Wirtschaftsunternehmen oder gemeinnützigen Anbietern von Kohlendioxid-Kompensation.

Um ihren Kunden eine Kompensation zu ermöglichen, gehen die Airlines unterschiedlich vor.

Es gibt im wesentlichen folgende Verfahren:

  • Die Emissionen des Fluges werden nicht berechnet. Die Airline finanziert pro Jahr einen festen Betrag für Klimaschutzprojekte.
  • Der Kohlendioxid-Ausstoß bei Flügen wird automatisch von der Airline ausgeglichen.
  • Verbraucher können die Höhe der Kompensationszahlung frei wählen. Die Zahlung geht an eine unabhängige Klimaschutzorganisation.
  • Die Fluggesellschaft bietet ihren Kunden unabhängig von der tatsächlich verursachten Kohlendioxid-Menge an, einen festen, relativ niedrigen Betrag als Kompensation zu zahlen.
  • Die Airline berechnet mit einem CO₂-Rechner die Menge an Kohlenstoffdioxid, die durch den Flug verursacht wird. Dabei arbeitet sie mit einem externen Kompensationsanbieter zusammen.
  • Der CO₂-Anteil wird berechnet, aber es gibt keine Kompensationszahlung.
  • Manche Airlines bieten ihren Kunden bei der Buchung die Möglichkeit an, Biokraftstoff zu kaufen.

CO2-Ausgleichsprogramme von europäischen Airlines (Stand: Juli, 2023)

Die Airline bietet keinen CO2-Ausgleich an.

Im Rahmen eines Programms für "Sustainable Aviation Fuel" (SAF) werden Flugzeuge, die ab Thessaloniki fliegen, (auch) mit nachhaltigem Kerosin betankt. 

Näheres unter en.about.aegeanair.com

Passagiere können eine Kompensation sowohl während der Buchung als auch nachträglich vornehmen lassen.

Mithilfe des CO₂-Rechners von Climate Austria können sie den Kohlendioxid-Ausstoß ihrer Reise berechnen.

Climate Austria ist ein Produkt der Kommunalkredit Public Consulting GmbH, welche zu Klimaschutzprojekten berät und Förderungsprogramme, vor allem im Umwelt- und Klimaschutzbereich, durchführt.

Sie können wählen, ob sie die vorgeschlagene Summe zahlen wollen oder einen hiervon abweichenden Betrag.

Auch können die Kunden wählen, ob österreichische oder internationale Klimaschutzprojekte gefördert werden sollen.

CO₂-Rechner des österreichischen Bundesministeriums für Umwelt

Die Airline bietet keine CO2-Kompensation an. Sie verfolgt jedoch das Ziel, bei der Hälfte ihrer Flüge die CO2-Emissionen zu halbieren. Dabei kommen folgende Maßnahmen zum Einsatz:

  • Modernisierung der Flotte. Es kommen vermehrt Flugzeuge mit niedrigem Verbrauch zum Einsatz.
  • Nutzung von nachhaltigem Treibstoff (Sustainable Aviation Fuels)
  • Umweltschonende Flugverfahren (Anpassung der Flugrouten, Reduzierung des Gewichts an Bord, kontinuierlicher Sinkflug)

Die Airline unterstützt zudem Verfahren, CO2 aus der Atmosphäre zu filtern.

Näheres unter airfrance.de

Passagiere können während des Buchungsprozesses oder nachträglich eine Spende an die gemeinnützige Organisation Pure Leapfrog zahlen.

Die Emissionen der konkreten Reise werden nicht berechnet.

Der einzelne Kunde kann selbst entscheiden, wie hoch die Spendensumme sein soll.

Flüge innerhalb des Vereinigten Königreichs kompensiert British Airways seit Januar 2020 nach eigenen Angaben automatisch.

Spenden über die Seite von British Airways sollen folgenden Projektarten zugutekommen:

  • erneuerbare Energien
  • Regenwaldschutz
  • Aufforstungsprogramm für Wälder

CO₂-Rechner von British Airways

Eine Kohlendioxid-Kompensation des Fluges kann während der Buchung oder nachträglich vorgenommen werden.

Alternativ ist es möglich, die CO2-Emissionen durch den Kauf von nachhaltigem Kerosin (Sustainable Aviation Fuel – SAF) zu kompensieren.

Eurowings arbeitet hierfür mit der Schweizer Klimaschutzstiftung "myclimate" und der Plattform "Compensaid" zusammen.

Näheres unter eurowings.com

Die Airline bietet die Möglichkeit eines freiwilligen CO2-Ausgleichs. Um die CO2-Menge, die durch den Flug verursacht wird, zu ermitteln, stellt die Airline auf ihrer Internetseite einen CO2-Rechner zur Verfügung.

Zudem hat sich die Airline der von der UN unterstützten Race to Zero-Initiative angeschlossen. Die Initiative zielt auf eine Senkung der CO2-Emissionen auf 0 (netto) bis 2050.

Die Airline unterstützt auch die Entwicklung emissionsfreier Flugzeuge, z. B. das ZEROe-Programm von Airbus sowie die Entwicklung von Technologien zur CO2-Abscheidung aus der Luft

Näheres unter easyjet.com

Finnair hat das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden.

Fluggäste können z. B. „Finnair Plus-Punkte“ für einen bestimmten Zweck spenden, darunter auch eine Naturschutzorganisation.

Zudem kann man einen Kompensationsbeitrag in nachhaltiges Kerosin oder zertifizierte Klimaprojekte spenden.

Finnair arbeitet mit dem Unternehmen CHOOSE zusammen.

Zum CO₂-Rechner von Finnair

Iberia hat das Programm „Co2llaborate“ geschaffen, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. 

Ermöglicht wird u. a.:

  • die Berechnung des CO2-Fußabdrucks
  • der CO2-Ausgleich durch Unterstützung in vertrauenswürdige Klimaprojekte

Zum CO₂-Rechner von Iberia

Seit 2008 können Passagiere bei der Buchung den Kompensationsservice CO2ZERO hinzubuchen. Der CO₂-Kompensation ist nur während der Buchung möglich, nicht im Nachhinein.

Die Berechnung der Emissionen übernimmt die Nachhaltigkeitsabteilung des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG.

Bei der Prüfung wird der „Gold-Standard“ herangezogen.

Mit der Zahlung der Kompensation sollen nach Aussage von KLM nachhaltige Umweltschutzprojekte in Ghana, Mali, Uganda und Kenia gefördert werden.

Nähere Informationen zur Berechnung der Kompensation nach Reiseziel finden Kunden bei KLM.

Passagiere können die Emissionen ihrer Reise berechnen lassen und während oder nach der Buchung kompensieren.

Es kann gewählt werden, ob der Flug durch das Pflanzen von Bäumen kompensiert werden soll oder durch den Ersatz von Kerosin durch CO₂-neutrale, synthetische Kraftstoffe (SAF = Sustainable Aviation Fuel).

Auch ist es möglich, von beiden Kompensationsmöglichkeiten Gebrauch zu machen.

Lufthansa arbeitet mit der schweizerischen Klimaschutzorganisation myclimate zusammen.

CO₂-Rechner von Lufthansa

Die Fluggesellschaft bietet die Kompensation des Kohlendioxid-Ausstoßes des gebuchten Fluges während des Buchungsvorgangs an.

Norwegian Air arbeitet mit dem Umweltunternehmen CHOOOSE zusammen.

Die Kompensation soll Projekten zugutekommen, die von den Vereinten Nationen sowie dem Gold-Standard zertifiziert sind.

Hierzu gehören unter anderem ein Windenergie-Projekt in Vietnam oder ein Projekt in Thailand, das Deponiegas in Energie umwandelt.

Passagiere können bei der Buchung ihres Fluges freiwillig wählen, ob sie einen Beitrag zur Minimierung des CO₂-Ausstoßes zahlen möchten.

Die Mindestsumme liegt unabhängig von der Flugstrecke bei drei Euro. Kunden können aber auch einen höheren Beitrag wählen.

Über einen CO₂-Rechner lässt sich die Menge des verursachten Kohlendioxids ermitteln.

Es wird jedoch keine Geldsumme errechnet, die zur Kompensation erforderlich ist.

LOT teilt auf seiner Webseite mit, dass die Fluggesellschaft ein Abkommen mit der staatlichen Forstverwaltung Polen unterzeichnet hat.

Mit dem DestinationECO Programm soll unter anderem die natürliche Regeneration als auch die Aufforstung in den polnischen Wäldern verbessert werden.

Passagiere, die bei Ryanair einen Flug buchen, können am Ende des Buchungsvorgangs wählen, ob sie freiwillig eine Kompensation bezahlen.

Diese liegt für einen Hin- und Rückflug innerhalb Europas in der Regel bei einem Euro.

Die Spende soll an eine der folgenden Klimaschutzorganisationen gehen:

SAS Kunden haben die Möglichkeit, während des Buchungsvorgangs Bio-Treibstoff für ihre Flugreise zu erwerben.

Laut der Fluggesellschaft sollen die Emissionen somit um bis zu 80 Prozent reduziert werden.

SAS gibt an, für Passagiere unter 26 Jahren sowie für diejenigen, die am Euro-Bonus-Programm teilnehmen, eine Kompensation zu zahlen.

CO₂-Rechner von SAS

Passagiere können im Rahmen der Buchung die CO₂-Emissionen ihrer Reise freiwillig ausgleichen.

Die Höhe der Kompensation wird nach der Methode der International Civil Aviation Organization (ICAO) berechnet.

Laut TAP Air werden die Einnahmen an Projekte gespendet, die von den Vereinten Nationen zertifiziert sind.

Wizz Air hat eine Partnerschaft mit der Organisation CHOOSE.  

Fluggästen wird über einen CO2-Rechner die Möglichkeit gegeben, Emissionen auszugleichen. Unterstützt wird ein Baumpflanzprogramm in Uganda sowie ein Projekt zur Umwandlung von Deponiegas in erneuerbare Energie in Ecuador.

CO₂-Rechner von Wizz Air

Greenwashing: Wie Airlines ihre Kunden täuschen können

Beim Greenwashing wird Kunden suggeriert, dass sie klimafreundlich fliegen, obwohl dies nicht der Fall ist.

Vor allem Fluggesellschaften, die eine CO₂-Kompensation anbieten, wird häufig vorgeworfen, dass sie sich somit ein besonders umweltfreundliches Image verleihen wollen.

Dies trifft beispielsweise zu, wenn die Höhe der angebotenen Kompensation zu niedrig angesetzt und dadurch nicht die Menge an Kohlendioxid ausgeglichen wird, die tatsächlich durch den Flug anfällt.

Darauf ist bei Fluggesellschaften zu achten

Es muss nachvollziehbar sein, wie die Airline die Höhe der Kohlendioxid-Menge und der Kompensation berechnet. Bietet die Airline einen Pauschalbetrag an, ist dies nicht transparent.

Kritisch sind auch die Verfahren, bei denen der Verbraucher die Höhe der Kompensation frei wählen kann. Auch hier kann nicht davon ausgegangen werden, dass die tatsächlich verursachte CO₂-Menge ausgeglichen wird.

Richten Sie sich im Zweifel nach den Werten des CO₂-Rechners des Umweltbundesamts.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass nicht alle Airlines klar und verständlich über die Klimaschutzprojekte informieren.

Emissionen über eine unabhängige Organisation kompensieren

Es gibt weltweit eine Vielzahl von freien Anbietern, die ebenfalls CO₂-Kompensationen anbieten.

Je nach Anbieter wird hierbei ein Ausgleich für einzelne Flüge, aber auch weitergehende Kompensationen für andere Lebensbereiche angeboten, zum Beispiel Autofahren, Heizung, Strom, Ernährung.

Hier eine Auswahl (Stand: Juli, 2023):

CO2-Kompensation über ein Flugbuchungsportal

Bislang bieten nur wenige Buchungsportale ihren Kunden die Möglichkeit, ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern.

Auf dem Vergleichsportal idealo öffnet sich bei der Buchung ein neues Browserfenster, über das man auf die Internetseite des Kompensationsanbieters atmosfair weitergeleitet wird.

Das Buchungsportal Skyscanner kennzeichnet Flüge, die weniger als die durchschnittliche Menge an Emissionen ausstoßen.

Bei einer Suche auf MomondoeasyVoyage oder Grüner-Fliegen, können Sie die vorgeschlagenen Flugverbindungen nach dem Kohlendioxid-Ausstoß sortieren.

Nach der Auswahl eines Fluges wird zudem der Geldbetrag angezeigt, der zum Ausgleich der Emissionen erforderlich ist.

Im Anschluss an die Buchung ist es möglich, eine CO₂-Kompensation durchzuführen.

Wo treten Probleme bei der CO2-Kompensation auf?

Einige Kompensationszahlungen sparen kein Kohlendioxid ein. Hierfür kann es folgende Gründe geben:

Dies kann passieren, wenn der Anbieter keine detaillierten Flugdaten abfragt und die Kompensation zu niedrig ansetzt.

In diesem Fall wird am Ende nicht die Menge an Emissionen kompensiert, die Sie durch den Flug tatsächlich verursacht haben.

Verbrauchern wird dennoch suggeriert, dass sie klimafreundlich fliegen würden. Diese Methode wird als Greenwashing bezeichnet.

Experten empfehlen, im Zweifel den CO₂-Rechner des Bundesumweltamts zu verwenden.

Es kann sein, dass Ihre Zahlung gar nicht zum Klimaschutz beiträgt.

Dies kann beispielsweise sein, wenn ein Staat das Klimaschutzprojekt bereits finanziell unterstützt, die Windkraft- oder Solaranlage in einem bestimmten Land also auch ohne Ihre Zahlung errichtet worden wäre.

Verbraucher können nicht immer prüfen, ob die Zahlung einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet oder nicht. Standards sollen hier helfen.

Zuverlässig ist unter anderem der Gold-Standard.

Ein Zertifikat ist ein Verschmutzungsrecht, das nur einmal verkauft werden darf, um auch tatsächlich zur Kompensation beizutragen.

Es kann jedoch sein, dass Sie von dem Anbieter ein Zertifikat kaufen, das zuvor bereits anderweitig vergeben wurde, zum Beispiel an den Staat, der damit seine Klimabilanz aufbessern möchte oder eine andere Privatperson, die so wie Sie ihren Flug kompensieren möchte.

In diesem Fall spricht man von einer Doppelzählung des Zertifikats.

Beispiel:

Eine Biogasanlage spart permanent Kohlendioxid ein.

Pro Tonne erhält der Betreiber jeweils ein Zertifikat. Ein anderer Staat produziert Kohlendioxid durch den Betrieb eines Kohlekraftwerks.

Dieser Staat kauft von dem Betreiber der Biogasanlage Zertifikate, um das CO₂ des Kohlekraftwerks zu kompensieren.

Wenn Sie nun die Emissionen Ihres Fluges ausgleichen wollen, können Sie die Zertifikate, die der Staat erworben hat, nicht mehr nutzen.

Für Verbraucher ist es kaum möglich, zu überprüfen, ob das Zertifikat bereits verwendet worden ist.

Es gibt nämlich kein zentrales Register, in dem die Zertifikate registriert werden.

Klimaschutzprojekte sind sinnvoll, wenn Kohlendioxid dauerhaft der Atmosphäre entzogen wird.

Nur so können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck verbessern.

Gerade bei Projekten, welche die Anpflanzung von Bäumen beinhalten, kann dies ein Problem darstellen.

Denn einerseits binden Bäume CO₂, das sich in der Atmosphäre befindet (Fotosynthese), andererseits gelangt Kohlendioxid wieder in die Atmosphäre, zum Beispiel wenn das Holz gefällt und verbrannt wird oder durch Schädlingsbefall zerstört wird.

Achten Sie bei der Auswahl des Projekts daher auf die Standards.

Finanziert durch die Europäische Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors / der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder des Europäischen Innovationsrates und der Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen (EISMEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür zur Verantwortung gezogen werden.