Cannabis: Regelungen in Deutschland und anderen EU-Ländern
In Deutschland ist der Besitz sowie der private Anbau von Cannabis seit dem 1. April 2024 unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt bzw. straffrei. Doch wie sieht es in anderen europäischen Ländern aus? Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland gibt einen Einblick in die Rechtslagen in verschiedenen EU-Staaten.

Was ist der Grundsatz? Gibt es europäische Vorgaben?
Nach europäischem Recht sind alle EU-Staaten verpflichtet,
„das Gewinnen, Herstellen, Ausziehen, Zubereiten, Anbieten, Feilhalten, Verteilen, Verkaufen, Liefern - gleichviel zu welchen Bedingungen -, Vermitteln, Versenden - auch im Transit -, Befördern, Einführen oder Ausführen von Drogen“ unter Strafe zu stellen.
Auch „das Anbauen der Cannabispflanze“ sowie „das Besitzen oder Kaufen von Drogen“ müssen grundsätzlich unter Strafe gestellt werden" (Quelle: EU-Rahmenbeschluss)
Eine vollständige Legalisierung von Cannabis ist also nicht mit europäischem Recht vereinbar!
Es besteht jedoch die Möglichkeit, begrenzte Ausnahmen vom Cannabis-Verbot einzuführen. So gibt es in einigen EU-Ländern Ausnahmeregelungen für den privaten Besitz und Anbau.
Im Folgenden wird ein Überblick über den Umgang mit Cannabis in den einzelnen europäischen Ländern gegeben. Dabei wird auch auf Cannabis zu medizinischen Zwecken und den Umgang mit Industriehanf (Cannabidiol, kurz CBD) eingegangen, der aufgrund seines geringen THC-Gehalts keine psychoaktive oder berauschende Wirkung hat.
Reisen mit Cannabis streng verboten!
Cannabis aus Deutschland darf nicht in andere EU-Länder mitgenommen werden.
Ausnahmen gelten nur für Cannabis als Medizin. Hierfür ist eine ärztliche Bescheinigung erforderlich, die vor Antritt der Reise von einer amtlichen Stelle beglaubigt werden muss. Mehr dazu beim BfArm. Außerhalb des „Schengen-Raums“ sind die nationalen Bestimmungen des jeweiligen Landes zu beachten. Auskünfte erteilen die deutschen Auslandsvertretungen.
Cannabissamen im Ausland kaufen? Es ist kompliziert.
Die Einfuhr von Cannabissamen nach Deutschland ist zwar erlaubt. Aber: Nach den Erkenntnissen des EVZ gestatten die nationalen Regelungen in den meisten anderen EU-Ländern keinen grenzüberschreitenden Online-Kauf von Cannabissamen. Für Details siehe Länderliste unten.
Klicken Sie auf die einzelnen Länder, um mehr über die jeweiligen Cannabisregelungen zu erfahren.*
Nach belgischem Recht ist Cannabis illegal.
Seit 2003 gibt es jedoch für Volljährige eine Toleranzgrenze für den Eigenbedarf. Diese liegt bei drei Gramm Cannabis oder einer angebauten Pflanze. Wird diese Menge nicht überschritten, erfolgt keine strafrechtliche Verfolgung. Eine Geldbuße ist aber möglich.
Wer mehr als drei Gramm Cannabis bei sich hat oder die öffentliche Ordnung stört, z.B. Cannabis in der Nähe einer Schule raucht, wird strafrechtlich verfolgt.
Cannabisprodukte mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 % dürfen in Belgien in lizenzierten Fachgeschäften und Apotheken verkauft werden.
Weitere Informationen gibt´s beim belgischen Justizministerium.
Cannabis ist in Bulgarien illegal.
Dies umfasst Besitz, Anbau, Konsum, Kauf/Verkauf und Einfuhr.
Ein Gesetzentwurf zur Regelung des Anbaus von Pflanzen und die Verarbeitung von Industriehanf bis THC-Gehalt von 0,3 % wurde 2024 von der bulgarischen Nationalversammlung abgelehnt.
Cannabis ist in Dänemark verboten und wird unter Strafe gestellt.
Dies umfasst Besitz, Konsum, Kauf/Verkauf, den privaten Anbau und die Einfuhr.
Cannabisprodukte mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 % sind erlaubt.
Medizinisches Cannabis kann vom Arzt verschrieben werden. Auch der private Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken kann von der Regierung genehmigt werden.
Mehr zum medizinischen Cannabis auf der Website der dänischen Arzneimittelbehehörde.
Mit einem neuen Gesetz, das am 1. April 2024 in Kraft getreten ist, ist Cannabis in Deutschland unter bestimmten Bedingungen nicht mehr illegal.
Besitz
Personen ab 18 Jahren dürfen kleine Mengen getrockneten Cannabis für den persönlichen Gebrauch besitzen. In der Öffentlichkeit liegt die Grenze bei 25 Gramm. Zu Hause sind 50 Gramm erlaubt.
Kauf
Der Erwerb von Cannabis bleibt weiterhin verboten.
Ausnahme: für die medizinische Verwendung. Hierfür benötigen Sie ein Rezept von einem Arzt. Medizinisches Cannabis wird nur von Apotheken ausgegeben.
Konsum
Da der Besitz von Cannabis für den persönlichen Gebrauch erlaubt ist, kann Cannabis auch nach dem neuen Gesetz konsumiert werden.
Es gibt jedoch bestimmte öffentliche Orte, an denen der Konsum von Cannabis weiterhin verboten ist (z.B. in der Nähe von Schulen oder Spielplätzen).
Anbau
Nach dem neuen Gesetz ist der Anbau von Cannabis für den persönlichen Gebrauch unter bestimmten Bedingungen erlaubt.
- Bis zu drei Pflanzen pro Person am Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthaltsort.
- als aktives Mitglied in einem Cannabis-Club. Diese Clubs benötigen eine Genehmigung von den örtlichen Behörden.
Der Anbau ist auch auf dem Balkon und im Garten möglich. Der Garten muss jedoch unmittelbar zum Wohnsitz oder zum gewöhnlichen Aufenthaltsort gehören. Außerdem müssen die Pflanzen „durch geeignete Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen vor dem Zugriff durch Dritte“ geschützt werden. Beim Anbau im Garten kann dies z.B. durch ein abgeschlossenes Gewächshaus gewährleistet werden.
Der Anbau in einem separaten Kleingarten ist dagegen nicht möglich. Der Kleingarten ist in der Regel kein Wohnsitz im Sinne des Gesetzes.
Die Mitgliedschaft in den Cannabis-Club ist auf Erwachsene (ab 18 Jahre) beschränkt, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt seit mehr als sechs Monaten in Deutschland haben.
Verkauf
Der Verkauf von Cannabis ist in Deutschland weiterhin illegal.
Erlaubt ist der Verkauf von Produkten mit einem THC-Gehalt unter 0,2 %. (CBD)
Einfuhr
Der Import von Cannabis aus dem Ausland nach Deutschland ist verboten.
Das deutsche Cannabisgesetz erlaubt zwar den Online-Kauf von Cannabissamen sowie den Versand aus anderen EU-Staaten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Kauf/Verkauf sowie der Export von Cannabissamen auch in anderen EU-Staaten erlaubt ist. Nach den Erkenntnissen des EVZ erlauben die nationalen Regelungen in den meisten anderen EU-Staaten keinen grenzüberschreitenden Online-Kauf.
Ausfuhr
Cannabis aus Deutschland darf nicht in andere EU-Staaten mitgenommen werden, auch wenn es dort toleriert wird (z.B. Niederlande).
Fragen und Antworten zum Cannabisgesetz beantwortet das Bundesministerium für Gesundheit.
Mehr zu den Cannabis-Regelungen in Deutschland gibt´s auch beim Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e. V.
In Estland ist jeglicher Umgang mit Cannabis (Besitz, Verkauf, Erwerb, Eigenanbau, Konsum) verboten.
Es gibt auch keine Toleranzmengen für den Eigenbedarf. Bereits der Besitz geringer Mengen kann mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet werden.
Der Anbau von Industriehanf mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 % ist in Estland erlaubt.
Medizinisches Cannabis kann vom Arzt verordnet werden. Die Weitergabe ist strafbar.
Der Gesetzestext ist auf der Website der Republik Estland abrufbar.
Cannabis ist in Finnland verboten.
Dies gilt sowohl für den Erwerb und Besitz als auch für den privaten Anbau, den Verkauf und die Einfuhr.
Der Verkauf von Cannabisprodukten mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 % ist mit Genehmigung der finnischen Lebensmittelbehörde erlaubt.
Medizinisches Cannabis kann von einem Arzt verschrieben werden und ist dann in Apotheken erhältlich.
Zum finnischen Betäubungsmittelgesetz auf finlex.fi
In Frankreich ist Cannabis illegal. Dies umfasst den Besitz, den Konsum, den privaten Anbau, den Kauf/Verkauf und die Einfuhr.
Konsum
Es droht eine Geldstrafe von bis zu 3750 € und eine Gefängnisstrafe von bis zu 1 Jahr. Bei geringen Mengen ist mit einer Pauschalstrafe von 200 € zu rechnen.
In einigen Ausnahmefällen ist Cannabis zu medizinischen Zwecken legal, z.B. bei schweren Erkrankungen. Eine ärztliche Verschreibung ist alle 28 Tage erforderlich.
Anbau
Es droht eine Geldstrafe bis zu 7 500 000 € und eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.
Verkauf
Es droht eine Geldstrafe von bis zu 75 000 € und eine Gefängnisstrafe von bis zu 5 Jahren bzw. 10 Jahren, wenn es an unter 18-Jährige verkauft wird.
Import
Wer Cannabis einführt, riskiert eine Geldstrafe von bis zu 7 500 000 € und eine Haftstrafe von bis zu 10 Jahren.
Mehr Informationen zu den Cannabis-Regeln in Frankreich auf der Website der französischen Regierung sowie beim Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e. V.
In Griechenland ist der Besitz und Konsum von Cannabis illegal.
Auch wenn das Gesetz den privaten Gebrauch kleinerer Mengen nicht mehr so streng sieht, kann eine Freiheitsstrafe auf Bewährung drohen.
Cannabis mit einem THC-Gehalt bis 0,2 % ist erlaubt (CBD).
Verkauf und Verbreitung von Cannabis ist strengstens verboten und wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu 8 Jahren bestraft.
Nicht verboten ist laut Gesetz der Kauf von Cannabissamen. Das Keimen der Samen und der private Anbau von Pflanzen ist jedoch untersagt.
Seit 2017 ist der Erwerb von Cannabis zu medizinischen Zwecken erlaubt und auf Rezept erhältlich.
In Irland sind Besitz, Konsum, Anbau, Kauf/Verkauf und Import von Cannabis verboten.
Auch die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken wurde bisher nicht politisch geregelt. Eine Therapie mit Cannabis kann jedoch vom irischen Gesundheitsministerium genehmigt werden.
Der Kauf und Verkauf von CBD (Cannabidiol) ist in Irland möglich.
Nähere Infos auf der Website der irländischen Polizei.
Cannabis ist in Island illegal.
Verkauf und Anbau werden mit Gefängnisstrafen geahndet.
Wer kleine Mengen konsumiert oder besitzt, muss mit einer Geldstrafe rechnen.
Der Kauf und Konsum von CBD mit einem THC-Gehalt unter 0,2 % ist erlaubt.
Medizinisches Cannabis kann in Island zur Behandlung von Muskeldystrophie verschrieben werden.
Besitz
Der Besitz von Cannabis ist in Italien illegal. Es drohen hohe Strafen.
Allerdings hat das Land den Besitz von Cannabis für den Eigenbedarf entkriminalisiert. Das heißt, der Besitz von bis zu 1,5 Gramm gilt nicht als Straftat, sondern als Ordnungswidrigkeit.
Ersttäter erhalten in der Regel eine Verwarnung (diffida), die Droge nicht mehr zu konsumieren und/oder ein Bußgeld. Bei Wiederholungstätern kann die Strafe höher ausfallen.
Erwerb
Der Erwerb von Cannabis ist nur zu therapeutischen Zwecken und auf ärztliche Verschreibung möglich.
Verkauf
In Italien ist der Verkauf von Cannabis nur mit einer ausdrücklichen Genehmigung des Gesundheitsministeriums und innerhalb der gesetzlich erlaubten Grenzen des Wirkstoffs möglich.
Konsum
Der Konsum von Cannabis ist in Italien nicht legal. Der private Freizeitkonsum stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Anbau
In Italien ist es mit einer Sondergenehmigung des Gesundheitsministeriums möglich, Cannabispflanzen auch privat anzubauen, sofern zertifiziertes Saatgut verwendet und dieses von autorisierten Händlern verkauft wird und die gesetzlich zulässigen Wirkstoffgrenzen nicht überschritten werden.
Import
In Italien ist die Einfuhr von Cannabis nur möglich, wenn eine Genehmigung des italienischen Gesundheitsministeriums vorliegt.
Cannabisprodukte
In Italien dürfen Lebensmittel, Arzneimittel oder Kosmetika, die Cannabis enthalten, nur verkauft werden, wenn sie gesetzlich zugelassen sind. Die Produkte müssen mit speziellen Etiketten versehen sein, auf denen alle Merkmale des Produkts angegeben sind. Der THC-Grenzwert liegt bei 0,6 %.
Italienische Gesetzgebung zu Industriehanf auf antidroga.interno.gov.it
Cannabis ist in Kroatien illegal.
Seit 2013 gilt der Besitz geringer Mengen Cannabis für den Eigengebrauch jedoch nur noch als Ordnungswidrigkeit. Dennoch können empfindliche Strafen verhängt werden (Geldstrafe zwischen 663 und 2654 Euro oder alternativ 90 Tage Haft).
Der Anbau und Verkauf von Cannabis gilt nach kroatischem Recht als Straftat. Es drohen mehrjährige Haftstrafen.
Der Verkauf, Kauf und Konsum von CBD-Produkten ist in Kroatien legal, solange der THC-Gehalt nicht mehr als 0,2 % beträgt.
Seit 2015 ist die Verwendung von Cannabispräparaten für medizinische Zwecke wie Multiple Sklerose, Krebs oder Epilepsie offiziell legalisiert. Es gibt eine Obergrenze von 0,75 Gramm THC pro Patient und Monat.
Relevante Gesetzestexte unter zakon.hr
In Lettland ist Cannabis illegal.
Dies umfasst den privaten Anbau, den Konsum, den Kauf/ Verkauf und die Einfuhr.
Es gibt jedoch eine Toleranzgrenze. So wird Besitz und Konsum von bis zu 1 Gramm Cannabis nur mit einer Geldstrafe in Höhe von 280 Euro geahndet, wer Glück hat, kommt mit einer Verwarnung davon. Härtere Strafen drohen Wiederholungstätern.
Wer größere Mengen Cannabis besitzt, anbaut oder vertreibt muss mit einer Gefängnisstrafe, in manchen Fällen bis zu 15 Jahren, rechnen.
Medizinischer Cannabis wird in Litauen nicht verwendet.
Cannabisprodukte mit einem THC-Gehalt unter 0,2 % sind erlaubt.
Cannabis ist in Litauen verboten.
Besitz, Konsum, privater Anbau, Vertrieb oder Handel sind strafbar und können strafrechtlich verfolgt werden.
2019 trat in Litauen ein Gesetz über die Verwendung von medizinischem Cannabis in Kraft.
Seit November 2021 ist die Produktion und der Verkauf von Hanfprodukten erlaubt, wenn der THC-Gehalt in den Produkten 0,2 % nicht überschreitet.
Im Jahr 2023 wurde Cannabis in Luxemburg unter bestimmten Bedingungen legalisiert.
Besitz
Der Besitz von Cannabis ist erlaubt, aber nur zu Hause und nur durch Erwachsene. Die Menge wird nicht in Gramm angegeben, aber bis zu 4 Pflanzen sind erlaubt.
Anbau
Bis zu vier Pflanzen dürfen zu Hause für den Eigenbedarf angebaut werden. Die Pflanzen dürfen aber nicht für die Öffentlichkeit sichtbar sein. Außerdem müssen die Pflanzen selbst aus Samen gezogen werden.
Das privat angebaute Cannabis darf nur an volljährige Personen weitergegeben werden, die im selben Haushalt leben.
Erwerb
Der Kauf von Cannabis ist verboten. Auch der Erwerb fertiger Pflanzen ist nicht erlaubt.
Lediglich Samen für den Eigenanbau dürfen erworben werden. Diese müssen mit dem Namen des Herstellers, der Anzahl der Samen und einem Gesundheitshinweis gekennzeichnet sein.
Medizinisches Cannabis darf nur von einem zugelassenen Arzt verschrieben werden, der eine entsprechende Ausbildung absolviert hat. Die Verschreibung muss auf einem speziellen Rezeptformular erfolgen. Die Abgabe von medizinischem Cannabis ist auf Krankenhausapotheken beschränkt.
Konsum
Cannabis darf nur zu Hause und nicht in der Öffentlichkeit konsumiert werden.
Minderjährige dürfen Cannabis weder konsumieren noch dabei anwesend sein.
Cannabisprodukte
CBD-Produkte, die einen THC-Gehalt von weniger als 0,3 % THC haben, können in Luxemburg legal gekauft und konsumiert werden.
Mehr zur Gesetzgebung in Luxemburg unter legilux.public.lu
Antworten auf häufig gestellte Fragen unter cannabis-information.lu
Seit Dezember 2021 ist Cannabis in Malta unter bestimmten Bedingungen erlaubt.
Es gibt außerdem spezielle Vereinigungen, die Cannabis an Mitglieder abgeben dürfen.
Besitz
Volljährige Privatpersonen dürfen bis zu 7 g Cannabis bei sich tragen und bis zu 50 g Cannabis zu Hause aufbewahren.
Anbau
Der private Anbau von Cannabis ist nicht erlaubt.
Erwerb
Privatpersonen können Mitglied in „Cannabis Harm Reduction Associations” werden. Diese Vereine benötigen eine staatliche Genehmigung und dürfen dann Cannabis an ihre Mitglieder abgeben. Die Abgabe erfolgt in speziellen Abgabestellen, die von den Vereinen betrieben werden.
Jeder andere Vertrieb von Cannabis außerhalb dieser Vereine gilt als illegaler Drogenhandel.
Konsum
Cannabis darf nur zu Hause konsumiert werden. Der Konsum in der Öffentlichkeit und in Anwesenheit von Minderjährigen ist verboten.
Für die maltesische Gesetzgebung siehe legislation.mt
In den Niederlanden gibt es Ausnahmen von der Strafverfolgung für den Besitz von Cannabis.
Außerdem gibt es spezielle Geschäfte (Coffee Shops), in denen Cannabis und Cannabisprodukte verkauft und konsumiert werden können.
Besitz
Der private Besitz von Cannabis ist nicht erlaubt. Der Besitz geringer Mengen Cannabis wird jedoch toleriert.
Die Grenzwerte sind
- maximal 5 g des Endprodukts (Marihuana oder Haschisch)
- maximal 5 Cannabispflanzen.
Der Besitz größerer Mengen wird strafrechtlich verfolgt.
Anbau
In den Niederlanden ist der private Anbau von Cannabis verboten. Wer maximal 5 Pflanzen besitzt, wird in der Regel nicht strafrechtlich verfolgt. Die Pflanzen können jedoch von der Polizei beschlagnahmt werden.
Verkauf / Kauf
Cannabis darf nur in speziellen Geschäften, den so genannten Coffee Shops an volljährige Personen verkauft werden.
Ein auf nationaler Ebene eingeführtes Wohnsitzkriterium besagt, dass Coffee-Shops seit 2013 nur von Personen betreten werden dürfen, die sich dauerhaft in den Niederlanden aufhalten und dort gemeldet sind.
Die Gemeinden (Bürgermeister, Staatsanwaltschaft und Polizeichef) können jedoch selbst entscheiden, ob sie das Wohnsitzkriterium aktiv durchsetzen oder nicht.
Touristen sind gut beraten, sich im Voraus zu erkundigen, ob sie die Coffee Shops in der betreffenden Gemeinde betreten und Cannabis kaufen dürfen oder nicht.
Online-Verkäufe sind in den Niederlanden nicht erlaubt.
Konsum
Der Konsum von Cannabis ist nicht legal (außer in Coffeeshops), wird aber toleriert.
Die meisten Gemeinden haben den Konsum von Cannabis auf öffentlichen Straßen und Plätzen aus Gründen der Belästigung verboten. Wenn dies der Fall ist, wird es von der Polizei kontrolliert. Die Situation kann von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein.
Einfuhr / Ausfuhr
Die Ein- und Ausfuhr von Stoffen, die unter das Opiumgesetz fallen, einschließlich Cannabis, ist verboten. Nur Unternehmen können bei Farmatec eine Ausnahmegenehmigung für die Ein- oder Ausfuhr beantragen.
Medizinisches Cannabis
Medizinisches Cannabis kann in den Niederlanden von Ärzten verschrieben werden.
CBD-Produkte
In den Niederlanden sind CBD-Produkte in vielen Geschäften und online erhältlich. Sie sind erlaubt, wenn sie nicht mehr als 0,05 % THC enthalten.
Mehr Infos auf der Website der niederländischen Regierung.
Cannabis ist in Norwegen verboten.
Dies umfasst den Besitz, den privaten Anbau, den Konsum, den Kauf/Verkauf und die Einfuhr.
Bereits der Konsum und Besitz geringer Mengen wird mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu 6 Monaten geahndet.
Für medizinische Zwecke können CBD-Produkte von einem Arzt verschrieben werden.
Zur norwegischen Gesetzgebung: normalnorge.no
In Österreich ist Cannabis ein verbotenes Suchtmittel.
Besitz
Der Besitz von Cannabis ist verboten.
Es gibt Lobbygruppen, die seit Jahren versuchen, das Verbot aufzuheben, aber bisher erfolglos blieben.
2022 hat der Verfassungsgerichtshof (VfGH) einen Antrag auf Aufhebung des Cannabisverbots in Österreich abgelehnt.
Anbau
Cannabis darf nicht angebaut werden.
Allerdings ist die Rechtslage beim Anbau etwas unklar. So ist der Anbau nicht automatisch strafbar, sondern nur dann, wenn er der Gewinnung von Betäubungsmitteln dient. Das liegt daran, dass die Setzlinge kaum THC enthalten und dieses erst bei der Blüte der weiblichen Pflanzen gebildet wird. Das bedeutet, dass nicht blühende Pflanzen straffrei angebaut werden können.
Verkauf
Nur der Verkauf von Cannabissamen und Stecklingen ist legal. Auch der Versand von Cannabissamen per Post ist erlaubt.
Konsum
Der Konsum ist nicht erlaubt.
Bei einem Erstdelikt sieht die Staatsanwaltschaft jedoch in der Regel von einer Strafverfolgung ab, wenn keine Anhaltspunkte für Drogenhandel vorliegen.
Strafen
Je nach Schwere des Verstoßes werden folgende Strafen verhängt:
- Eigengebrauch: bis zu 6 Monate Gefängnis/360 Tagessätze
- Handel in der Öffentlichkeit: bis zu 2 Jahren Freiheitsstrafe
- gewerbsmäßiger Handel: bis zu 3 Jahren Freiheitsstrafe
- Verkauf an Minderjährige: bis zu 3 Jahren Gefängnis
- Handel + Mitglied einer kriminellen Vereinigung: bis zu 3 Jahre Haft
- Anbau mit dem Ziel des Inverkehrbringens: bis zu 3 Jahre Freiheitsentzug
- Menge = 15 x Grenzmenge: bis zu 5 Jahre Haft
Cannabisprodukte
In Österreich ist der Anbau und Verkauf von Hanfprodukten mit einem maximalen THC-Gehalt von 0,3 % erlaubt.
Mehr Informationen zur Cannabisregelung in Österreich auf stadt-wien.at
In Polen ist Cannabis verboten.
Dies umfasst den Besitz, den Konsum, den Kauf/Verkauf, den privaten Anbau und die Einfuhr.
Der Besitz von Cannabis in beliebiger Menge wird mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft. Dies gilt sowohl für polnische Staatsbürger als auch für Ausländer.
Medizinisches Cannabis kann auf ärztliche Verschreibung hin erworben werden.
Der Verkauf von Hanfprodukten (z.B. CBD-Kosmetika) ist mit einem maximalen THC-Gehalt von 0,3% erlaubt.
Weitere Informationen zu Cannabis in Polen unter sejm.gov.pl
Im Jahr 2001 hat die portugiesische Regierung den persönlichen Cannabiskonsum entkriminalisiert. Besitz und Konsum geringer Mengen werden nicht strafrechtlich verfolgt.
Im Jahr 2019 wurde Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert.
Besitz
Wer bis zu 10 Tagesdosen (25 Gramm Cannabis oder 5 Gramm Haschisch) privat besitzt, muss keine strafrechtlichen Konsequenzen befürchten.
Man muss aber vor einer Kommission zur Verhinderung von Drogenabhängigkeit (Comissões para a Dissuasão da Toxicodependência – CDT) erscheinen. Im Wiederholungsfall drohen Geldstrafe, Führerscheinentzug und gemeinnützige Arbeit.
Wer mit mehr als 25 Gramm Cannabis erwischt wird, muss mit Strafanzeige und Gefängnis rechnen.
Konsum
Cannabis darf nur zu Hause und nicht in der Öffentlichkeit konsumiert werden.
Anbau
Cannabis darf zu privaten Zwecken nicht angebaut werden.
Verkauf / Kauf
In Portugal ist der Verkauf von Cannabis verboten. Auch der Erwerb zu privaten Zwecken ist nicht erlaubt.
Medizinische Cannabis ist auf Rezept in Apotheken erhältlich.
Einfuhr
Der Import von Cannabis ist verboten.
Zum portugiesischen Gesetzestext auf diariodarepublica.pt
In Rumänien ist Cannabis verboten.
Besitz, Konsum, privater Anbau und Verkauf von Cannabis werden mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet.
Für medizinische Zwecke ist der Anbau, die Einfuhr und der Verkauf von Cannabis erlaubt, allerdings unter strenger staatlicher Aufsicht. Cannabis zu medizinischen Zwecken darf Patienten nur in Form von pharmazeutischen Produkten verschrieben werden.
In Schweden ist Cannabis streng verboten.
Es ist verboten, Cannabis zu konsumieren, zu besitzen, zu verkaufen, anzubauen und zu lagern.
Die Strafen reichen von Geldstrafen bis zu Freiheitsstrafen von 10 Jahren.
Cannabis hat in Schweden keine offiziell anerkannte medizinische Verwendung. CBD-Produkte sind ebenfalls nicht zugelassen.
Zur schwedischen Gesetzgebung auf riksdagen.se
In der Slowakei ist Cannabis illegal.
Dies umfasst den Besitz, den Konsum, den privaten Anbau, den Kauf/ Verkauf und die Einfuhr.
Die Verwendung von medizinischem Cannabis ist in der Slowakei in der Diskussion.
CBD-Produkte sind seit 2021 legal.
Cannabis ist in Slowenien illegal.
Dies umfasst den Besitz, den Konsum, den privaten Anbau, den Kauf/Verkauf und die Einfuhr.
Der Besitz geringer Mengen wird jedoch nicht als Strafmaß erfasst, sondern stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer Geldstrafe geahndet wird.
Die Verwendung von medizinischem Cannabis ist nur eingeschränkt möglich.
Der Verkauf von CBD-Produkten wird in Slowenien nicht gebilligt.
Der Besitz, Konsum und Anbau kleinerer Mengen für den Privatgebrauch gilt in Spanien nicht als Straftat.
Besitz
Für den Eigenbedarf dürfen Volljährige bis zu 100 Gramm Marihuana oder 25 Gramm Haschisch besitzen.
Das Mitführen von Cannabis in der Öffentlichkeit ist jedoch verboten und wird mit einer Geldstrafe geahndet (siehe Konsum).
Konsum
Der Konsum muss zu Hause erfolgen.
Der Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit gilt als schweres Vergehen und wird mit einer Geldbuße bestraft. Diese beträgt für Ersttäter zwischen 601 und 10.400 Euro. Bei Wiederholungstätern kann die Strafe bis zu 30.000 Euro betragen.
Kauf / Verkauf
Der Kauf und Verkauf von Cannabis ist in Spanien verboten.
Einfuhr
Der Import von Cannabis nach Spanien ist verboten.
Anbau
Der private Anbau von Cannabis in kleinen Menge wird toleriert.
Das spanische Gesetz legt nicht genau fest, wie viel angebaut werden darf, solange noch nicht geerntet wurde. Entscheidet die Behörde jedoch, dass die Menge zum Verkauf oder Handel bestimmt ist, wird man strafrechtlich verfolgt. Da es keine klare Regelung gibt, wie viele Pflanzen erlaubt sind, besteht für Privatpersonen ein gewisses Risiko.
Außerdem dürfen die Pflanzen nicht für die Öffentlichkeit oder von der Straße aus sichtbar sein. Hat man zum Beispiel eine Pflanze auf dem Balkon und der Nachbar verständigt die Polizei, droht eine Geldstrafe.
Cannabis-Clubs
In Spanien gibt es einige Cannabis-Clubs, die als gemeinnützige Vereine gegründet wurden, Cannabis im Namen ihrer Mitglieder anbauen und die Ernte gegen Erstattung der Produktionskosten an ihre Mitglieder verteilen (wodurch die rechtliche Einstufung als "Verkauf" vermieden wird).
Für den Beitritt in einen Cannabis-Club muss man einen gültigen Ausweis vorzeigen und einen Mitgliedsbeitrag zahlen. Das Mindestalter liegt bei 18 oder 21 Jahren.
Der Konsum von Cannabis außerhalb des Clubs ist verboten.
Der rechtliche Status der Clubs ist in Spanien nach wie vor nicht eindeutig geregelt und kann je nach Fall, Richter und Region variieren.
CBD-Produkte
CBD-Produkte sind in Spanien legal, solange sie nicht mehr als 0,2 % THC enthalten.
Gesetzestexte und weitere Informationen zu Cannabis in Spanien unter pnsd.sanidad.gob.es
Cannabis ist in der Tschechischen Republik illegal.
Dies umfasst Besitz, Konsum, privaten Anbau, Kauf/Verkauf und Einfuhr.
Seit 2010 ist Cannabis für den persönlichen Gebrauch jedoch entkriminalisiert. Das bedeutet, dass der Besitz von weniger als 10 g Cannabis oder der Anbau von weniger als 5 Pflanzen nur noch eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat mehr darstellt. Die Geldstrafe beträgt bis zu 15.000 tschechische Kronen (ca. 600 Euro).
Wer mit größeren Mengen erwischt wird, muss mit einer Haftstrafe rechnen.
Medizinisches Cannabis ist auf ärztliches Rezept in Apotheken erhältlich.
Der Verkauf von CBD-Produkten ist legal, solange der gesetzlich erlaubte THC-Gehalt von weniger als 1% eingehalten wird.
Gesetzestexte zu Cannabis in der Tschechischen Republik auf mzd.gov.cz
Cannabis ist in Ungarn streng verboten.
Dies betrifft den Besitz, den Konsum, den privaten Anbau, den Kauf/ Verkauf und die Einfuhr.
Bereits der Besitz geringer Mengen Cannabis kann mit mehrjährigen Haftstrafen geahndet werden.
Eine Regelung zum Gebrauch medizinisches Cannabis gibt es in Ungarn nicht.
Der Verkauf von Cannabisprodukten mit einem THC-Gehalt unter 0,2 % ist in Ungarn legal.
In Großbritannien sind der Besitz, der Konsum, der private Anbau, der Kauf/Verkauf und die Einfuhr von Cannabis verboten.
Verstöße werden mit Geldstrafen, Gefängnis oder beidem geahndet. Mehr zu den Strafen auf der Website der britischen Regierung.
Ärzte dürfen medizinisches Cannabis verschreiben, wenn es klinisch angemessen und im besten Interesse des Patienten ist.
CBD-Produkte sind in Großbritannien online und im Einzelhandel erhältlich. Der THC-Gehalt darf 0,2 % nicht überschreiten.
In Zypern ist Cannabis verboten.
Dies betrifft den Besitz, den Konsum, den privaten Anbau, den Kauf/Verkauf sowie die Ein- und Ausfuhr.
Der Verkauf von CBD-Produkten mit einem THC-Gehalt von bis zu 0,2 % ist in lizenzierten Geschäften erlaubt.
Die Verwendung von medizinischem Cannabis kann in bestimmten Fällen vom Gesundheitsminister genehmigt werden. Touristen müssen für die Einfuhr von medizinischem Cannabis ein Antragsformular ausfüllen. Das Genehmigungsverfahren kann bis zu 2 Wochen dauern.
Weitere Informationen auf mfa.gov.cy
*Die Informationen wurden in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren erstellt. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.
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