Vorsicht Betrug: Angebliches Millionenerbe
Mit seriös wirkenden Briefen und Faxen, aber auch E-Mails, SMS und WhatsApp-Nachrichten, versuchen angebliche Rechtsanwälte aus dem Ausland, deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher von einem Erbe in Millionenhöhe zu überzeugen.
Wer darauf eingeht, erhält kein Vermögen, sondern erleidet einen Schaden, der bis zum finanziellen Ruin führen kann.

Erbschaftsbetrug: Das steckt dahinter
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, einen steinreichen Erbonkel aus Amerika zu haben oder von einem Unbekannten als Alleinerbe eines Millionenvermögens eingesetzt zu werden? Diese heimliche Sehnsucht machen sich auch Betrüger zunutze. Immer wieder erhalten Verbraucher von vermeintlich seriösen Firmen die freudige Nachricht, sie hätten Millionen geerbt.
Vorsicht, dahinter steckt Erbschaftsbetrug! Die Personen geben sich mal als Anwälte des Verstorbenen aus, mal als private Erbenermittler, die gegen eine Gewinnbeteiligung einen neuen Erben für ein herrenloses Vermögen suchen. Häufig stammen die betrügerischen Schreiben aus den USA, Kanada, United Kingdom, Spanien oder Frankreich.
Vermeintliche Erben sollen vorab Geldbeträge zahlen
Das Lockmittel ist eine angebliche Millionenerbschaft, die so bald wie möglich angetreten werden müsse, da sonst das Geld an den Staat fallen würde. Sobald sich der vermeintliche Erbe einmal darauf einlässt, werden von ihm unter den verschiedensten Vorwänden immer neue Geldbeträge gefordert.
Angefangen bei Verwaltungsgebühren von wenigen hundert Euro, gefolgt von noch zu entrichtenden Steuern von mehreren tausend Euro bis hin zu Gutachterkosten für völlig Abwegiges wie ein vorgeschriebenes Anti-Terrorgutachten.
Solange der Verbraucher zahlt, finden die Betrüger immer neue Gründe, warum das Erbe noch nicht ausgezahlt werden kann. Die nicht enden wollenden Forderungen werden dabei oft mit offiziell aussehenden Dokumenten untermauert.
Mit der Millionenerbschaft vor Augen zahlen viele Opfer immer weiter, teilweise solange, bis es ihnen finanziell nicht mehr möglich ist. Statt Millionär ist man dann ruiniert.
Betrüger geben real existierende Kanzleien an
Häufig geben sich die Betrüger als real existierende Anwaltskanzleien aus (z. B. Baker McKenzie Barcelona). Bei einer Internetrecherche stellt man dann fest, dass es die Kanzlei unter der angegebenen Adresse tatsächlich gibt, was Vertrauen erweckt.
Erst bei genauerem Betrachten fällt auf, dass die angegebenen Daten wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse nicht mit denen auf der Homepage der Kanzlei übereinstimmen.
Erbschaftsbetrug: Schreiben ignorieren und Betrugsfälle der Polizei melden
Haben Sie ein so ähnliches Schreiben erhalten? Wir raten zu äußerster Vorsicht bei solchen vermeintlichen Glücksbotschaften. Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.
Unser Tipp: Entsprechende Briefe, Faxe, E-Mails, etc. sollten ignoriert und am besten sofort entsorgt werden.
- Versuchen Sie nicht aus der Neugierde heraus mit den Betrügern Kontakt aufzunehmen! Die Täter sind psychologisch geschult. Es besteht die Gefahr, dass man sich doch in die Masche einspannen lässt.
- Überweisen Sie niemals Geld oder geben Kontodaten heraus.
- Wer einmal auf den Erbschaftsbetrug hereingefallen ist, sollte keine weiteren Zahlungen leisten und die Polizei verständigen.
Eine Anzeige kann bei jeder Polizeidienststelle in Deutschland erstattet werden, vor Ort oder über die Onlinewache. Es ist nicht nötig, Anzeige im vermeintlichen Heimatland des Täters zu erstatten. Oft täuschen die Täter ihren Aufenthaltstort nur vor und befinden sich in Wirklichkeit in einem ganz anderen Land. Nehmen Sie zur Polizei alle Unterlagen mit, die Sie zu dem Vorfall haben. Dazu gehören E-Mails, Kommunikation über Messenger-Dienste, Zahlungsbelege mit Bankverbindung, Screenshots, IP-Adressen oder Telefonnummern.
Internet-Fallen melden
Sie haben eine unseriöse Nachricht erhalten oder sind auf andere Weise Opfer eines Betrugsversuchs geworden?
Dann melden Sie es der Plattform „Watchlist Internet“ über das Meldeformular. Experten prüfen Ihre Meldung und warnen andere Nutzerinnen und Nutzer vor Internetfallen.
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