Welches Online-Glücksspiel ist in Deutschland legal oder illegal?

Lesezeit: 5 Minuten

Mit einem einfachen Test können Sie herausfinden, ob ein Online-Glücksspiel in Deutschland legal ist.

Die Lizenz sollten Sie unbedingt überprüfen, denn bei illegalem Glückspiel drohen bis zu sechs Monate Gefängnis.

Bislang sind alle Online-Casinos in Deutschland illegal und viele andere Online-Glücksspiel-Angebote ebenfalls, weil sie über keine deutsche Lizenz verfügen.

Video anschauen: Wie erkenne ich illegale Online-Glücksspiele?

Ist Online-Glücksspiel in Deutschland verboten?

Was sagt das Gesetz? Online-Glücksspiel ist in Deutschland nicht generell verboten. Laut dem Glücksspielstaatsvertrag von 2021 können in Deutschland ansässige Unternehmen eine Online-Glücksspiel-Lizenz beantragen für:

  • Lotterie,
  • Online-Casino,
  • Online-Poker,
  • Pferdewetten,
  • Sportwetten,
  • virtuelle Automatenspiele.

Für Online-Glücksspiel sind in Deutschland die Bundesländer zuständig. 2021 haben sie sich abgestimmt und rechtliche Rahmenbedingungen vor allem im besagten Glücksspielstaatsvertrag geregelt. Die neue Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder überwacht den deutschen Online-Glücksspielmarkt seit 2023 und geht gegen illegale Anbieter vor.

Welche Online-Casinos sind in Deutschland legal?

Anbieter aller Arten von Online-Glücksspielen benötigen zwingend eine deutsche Glücksspiel-Lizenz.

Eine Lizenz aus einem anderen EU-Land, zum Beispiel aus Malta oder Zypern, ist in Deutschland nicht gültig.

Um herauszufinden, ob ein Anbieter eine deutsche Lizenz hat, sollten Sie die offizielle amtliche Liste („Whitelist“) herunterladen und dort überprüfen, ob Ihr Wunschanbieter genannt wird.

Es gibt weniger legale Glücksspiel-Angebote als man denkt. Beispielsweise gibt es immer noch keinen einzigen Anbieter von Online-Casinospielen mit einer deutschen Erlaubnis und nur fünf legale Anbieter von Online-Poker. Für viele weitere Glücksspiele gibt es nur wenige Anbieter mit deutscher Lizenz. Falls Sie an einem solchen Glücksspiel ohne Lizenz teilnehmen, machen Sie sich in Deutschland strafbar (Stand: 23.06.2023).

Ausnahme sind von Schleswig-Holstein vergebenen Alt-Lizenzen. Allerdings berechtigen diese auch nur zum Spielen in und aus Schleswig-Holstein.

Lassen Sie sich nicht von der Werbung im Internet oder Fernsehen täuschen! Dort locken Glücksspielanbieter mit Freispielen oder einem Bonus für Online-Glücksspiele wie Roulette, Poker oder Sportwetten. Viele dieser Angebote sind in Deutschland weiterhin illegal!

In unserem FAQ-Bereich beantworten wir Ihre Fragen zum Online-Glücksspiel in Deutschland.

FAQ: Online-Glücksspiel in Deutschland: legal oder illegal?

Online-Glücksspiel, etwa Online-Casino oder Online-Poker, ist in Deutschland nur dann legal, wenn der Anbieter im Besitz einer deutschen Lizenz ist.

Aktuell gibt es beispielsweise keinen Anbieter für Online-Casino mit einer solchen Lizenz und nur fünf legale Anbieter von Online-Poker (Stand: 23.06.2023).

Bedeutet: derzeit sind viele Online-Angebote in Deutschland illegal.

Mithilfe der White-List der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder können Sie überprüfen, ob ein Anbieter eine gültige Lizenz für Deutschland hat.

Suchen Sie dort nach Ihrem Wunschanbieter und kontrollieren Sie auch, ob der Anbieter für das richtige Glücksspiel eine Lizenz hat (also beispielsweise für virtuelle Automaten anstatt für Sportwetten).

Falls Sie bei einem Anbieter ohne deutsche Lizenz spielen, dann handelt es sich um unerlaubtes und damit illegales Glücksspiel.

Laut deutschem Recht ist die Teilnahme an illegalem Glücksspiel strafbar und kann eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten nach sich ziehen. Ebenso ist das Anbieten von illegalem Glücksspiel strafbar.

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder geht seit 2023 stärker gegen illegale Anbieter vor.

Lizenzen aus anderen Ländern sind in Deutschland nicht gültig – auch nicht aus anderen EU-Staaten. 

Sie haben Anspruch auf Ihren Gewinn, wenn Sie bei einem Anbieter mit deutscher Lizenz spielen.

Handelt es sich aber um unerlaubtes Glücksspiel, ist kein wirksamer Vertrag vorhanden.

In diesem Fall haben Sie auch kein Recht auf die Auszahlung Ihrer Gewinne.

Daher sollten Sie nur bei Anbietern mit einer deutschen Lizenz spielen.

Je nach Einzelfall können Sie einen Anspruch auf Erstattung haben.

Möchten Sie Verluste aus illegalem Glücksspiel zurückfordern, geht das meist nur über ein Gerichtsverfahren. Sie müssten sich dafür an einen Anwalt oder eine Anwältin wenden.

Allerdings wird diese Frage selbst von den deutschen Gerichten unterschiedlich beantwortet. Es gibt also keine Garantie, dass Sie Ihren verlorenen Einsatz zurückerhalten.

In unserem Video erfahren Sie, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um Geld zurückfordern zu können.

Mithilfe der amtlichen Liste (White-List) der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder können Sie überprüfen, ob der Anbieter über eine für Deutschland zulässige Glücksspiel-Lizenz verfügt.

Aktuell haben nur wenige Anbieter eine gültige Lizenz für Deutschland - und für Online-Casino überhaupt kein Glücksspiel-Anbieter (Stand: 23.06.2023).

Glücksspiel-Lizenzen aus anderen EU-Ländern, wie etwa aus Malta oder Zypern, haben in Deutschland keine Gültigkeit.

Nein. Viele Glücksspiel-Anbieter werben zwar mit einer gültigen EU-Lizenz, allerdings gibt es gar keine offizielle EU-Lizenz, die Glücksspiel in Deutschland erlaubt.

Laut dem Glücksspielstaatsvertrag ist (Online-)Glücksspiel (z.B. Online-Poker, Online-Casino) in Deutschland nur dann legal, wenn der Anbieter im Besitz einer deutschen Lizenz ist.

Auch Lotterie-Anbieter benötigen eine deutsche Lizenz, damit ihr Angebot in Deutschland legal ist.

Werfen Sie auf der Internetseite des Anbieters zunächst einen Blick ins Impressum.

Ist dieses unvollständig, sollten Sie bei dem Anbieter an keiner Lottoziehung teilnehmen.

Prüfen Sie zudem, ob eine gültige deutsche Lizenz vorliegt (siehe oben).

Wird eine Lizenz aus dem EU-Ausland angegeben, zum Beispiel aus Frankreich, Österreich, Malta oder Zypern, ist das Angebot in Deutschland illegal.

Mithilfe der White-List der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder können Sie einsehen, ob es sich um einen legalen Anbieter handelt.

Die Begriffe: „Schattenlotterie“, „Schwarze Lotterie“ oder „Zweitlotterie“ bedeuten, dass Sie über einen Zwischenanbieter auf die Ergebnisse einer „echten“ Lotterie wetten.

Das heißt: Sie nehmen nicht wirklich an der eigentlichen Lotterie teil, sondern geben nur einen Tipp ab, wie diese ausgehen wird.

Angeboten wird die Zweitlotterie zum Beispiel für „LOTTO 6aus49“ oder „Eurojackpot“.

Aber auch ausländische Lotterien wie der US-amerikanische „Powerball“ oder die spanische Weihnachtslotterie „El Gordo“ sind Zweitlotterien.

In den letzten Jahren lässt sich eine stetige Zunahme solcher Angebote online beobachten.

Diese Lotterien sind nicht zugelassen und damit illegal, weshalb Sie auch keinen Anspruch auf die Auszahlung Ihrer Gewinne haben.

Sie können erkennen, ob es sich um eine Zweitlotterie handelt, indem Sie die Angebotsbeschreibung genau lesen.

Auch ein Blick in die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), in das Impressum und in die Angaben zu der Lizenz kann helfen.

Finden sich dort Formulierungen wie zum Beispiel: „Wetten auf die Ergebnisse staatlicher und internationaler Lotterien abgeben“, so handelt es sich um eine illegale Zweitlotterie.

Auch wenn die Teilnahme deutlich günstiger ist, als bei anderen bekannten Anbietern, sollten Sie stutzig werden.

Mithilfe der White-List der gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder können Sie überprüfen, ob der Anbieter im Besitz einer deutschen Glücksspiel-Lizenz ist.

Ist der fragliche Anbieter nicht in der Liste aufgeführt, handelt es sich um illegales Glücksspiel.

In solch einem Fall haben Sie keinen Anspruch auf die Auszahlung Ihrer Gewinne.

Sie können sich oder andere mithilfe einer Selbstsperre oder Fremdsperre für Online-Glücksspiel sperren lassen.

In Deutschland gibt es eine anbieterübergreifende Sperrdatei, in die Sie sich eintragen lassen können (OASIS).

Der Antrag kann entweder bei jedem zugelassenen Anbieter oder direkt bei der zuständigen Behörde erfolgen.

Seit Januar 2023 ist dafür die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zuständig.

Glücksspielanbieter müssen dafür Sorge tragen, dass gesperrte Spielerinnen und Spieler nicht an Glücksspiel teilnehmen können.

In unserem Video erfahren Sie, wie die Spielersperre funktioniert.

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Hilfe bei Spielsucht

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet eine kostenfreie telefonische Beratung (Telefon: 0800 1 37 27 00) zur Glücksspielsucht und zum problematischen Glücksspielverhalten für alle Spielenden, Angehörige und Interessierte an.

Die Beratungszeiten sind von Montag bis Donnerstag: von 10 bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr.

Sie erhalten:

  • Gezielte Auskunft und Aufklärung über Glücksspielsucht,
  • Informationen und Beratung zu bestehenden Hilfsangeboten vor Ort,
  • konkrete Beratung bei persönlichen Problemen und schwierigen Lebenssituationen, die durch Glücksspielsucht oder problematisches Glücksspielverhalten entstanden sind.

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