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Datenschutz & Videospiele: Welche Folgen hat die DSGVO für digitale Spiele?

Das Thema Datenschutz spielt bei Videospielen, ob auf dem PC, der Konsole oder dem Smartphone eine große Rolle. Um online mit Freunden oder anderen Spielenden zu interagieren, zu zocken und die Erfolge zu teilen, müssen Gamer ihre persönlichen Daten preisgeben. Doch was passiert mit den gesammelten Daten? Und wie kann ich diese schützen?

Zusammenfassung: Datenschutz & Videospiele

  • Sie haben das Recht zu wissen, wie Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden.
  • Jeder Anbieter, der seine Spiele oder Plattformen in Europa anbietet, ist an die Vorgaben der EU-DSGVO gebunden.
  • Bei Fragen oder Beschwerden können Sie sich an den Datenschutzbeauftragten des Unternehmens wenden und eine Auskunft oder die Löschung Ihrer Daten verlangen.
  • Prüfen Sie die Datenschutzbestimmungen und passen Sie gegebenenfalls die Einstellungsoptionen an.
  • Es lässt sich nie mit absoluter Sicherheit sagen, welche Daten die Anbieter von Spielen und Apps tatsächlich erfassen, speichern und weiterverarbeiten. Überlegen Sie sich daher ganz genau, welche Informationen Sie von sich preisgeben möchten.

Datenschutz & Videospiele: Wie werden meine persönlichen Daten verarbeitet?

Genaue Informationen über die Erfassung und Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in den jeweiligen Datenschutzbestimmungen.

Im Bereich Online-Gaming und Vertriebsplattformen werden eine Vielzahl von Daten erhoben und weiterverarbeitet:

    • Welches Spiel wird vom Nutzer gespielt?
    • Wie viele Stunden verbringt der Nutzer mit einzelnen Titeln?
    • Wie viele Spiele schließt der Nutzer tatsächlich ab?
    • Welche Achievements / Erfolge schaltet der Spieler dabei frei?
    • Wie viel Geld gibt der Nutzer für Spiele und In-Game-Inhalte aus?
    • Welches Endgerät wird fürs Gaming verwendet?

    Datenschutz & Videospiele: Wofür werden meine erfassten Daten verwendet?

    Ihre Daten werden meist dazu genutzt, um Ihnen personalisierte Werbung anzuzeigen. Zudem lassen sich umfassende Profile über Art, Dauer und Umfang Ihrer Nutzung erstellen.

    An diesen Informationen sind natürlich auch Spieleentwickler interessiert, um festzustellen, welche Titel bei Käufern besonders beliebt sind oder nach welcher durchschnittlichen Spieldauer ein Spiel beendet oder abgebrochen wird.

    Beispiel

    Viele Computer- und Videospiele enthalten sogenannte Achievements. Das sind Erfolge oder Trophäen, die Sie für bestimmte Aktionen innerhalb eines Spiels erhalten.

    Manche Plattformen zeigen sogar an, wie viele andere Spieler den entsprechenden Erfolg bereits freigeschaltet haben. Dadurch kann der Anbieter oder die Plattform verschiedene Informationen über die Spielerinnen und Spieler sowie deren Spielverhalten gewinnen.

    Kann ich den Schutz meiner persönlichen Daten beeinflussen?

    Inwieweit Sie die Erfassung Ihrer persönlichen Daten beeinflussen können, hängt vom jeweiligen Spiel und der Plattform ab. Die meisten Plattformen bieten zahlreiche Datenschutzeinstellungen an.

    Dabei können Sie festlegen, welche Daten erfasst, übermittelt oder öffentlich angezeigt werden dürfen. Manche Erhebungen und Auswertungen lassen sich jedoch nicht abschalten und sind zum Teil für den Betrieb des Spiels oder der Plattform technisch erforderlich.

    Wichtig

    Lesen Sie die Datenschutzbestimmungen durch und beachten Sie die Einstellungsoptionen.

    Sie sollten sich immer bewusst machen, dass sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen lässt, welche Daten die Anbieter tatsächlich erfassen, speichern und weiterverarbeiten. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Anbieter oder die Plattform ihren Hauptsitz außerhalb der Europäischen Union hat und Ihre Daten auf Servern außerhalb der EU speichert.

    Tipps für mehr Datensicherheit beim Gaming

    • Laden Sie nur Spiele aus seriösen Quellen herunter. Also den offiziellen App-Stores und Plattformen wie z. B. Steam oder den Playstation Store.
    • Lesen Sie die Datenschutzerklärung gut durch und erlauben Sie in den Datenschutzeinstellungen nur den Zugriff auf die Daten, die für das Spielen benötigt werden.
    • Führen Sie regelmäßige Updates der Apps durch, um das Risiko von Sicherheitslücken zu minimieren.
    • Erstellen Sie für den Spieler-Account ein starkes Passwort und nutzen Sie wenn möglich die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Um bei In-App-Käufen nicht in die Kostenfalle zu tappen, sichern Sie diese ebenfalls mit einem Passwort.
    • Vermeiden Sie Account-Sharing und stellen Sie anderen nicht Ihre Zugangsdaten zu einem Gaming-Account zur Verfügung. In vielen Fällen wird das Teilen eines Accounts auch in den Nutzungsbedingungen von Videospielen untersagt.

    Datenschutzgrundverordnung: Ihr Recht auf Auskunft über die Verarbeitung Ihrer Daten

    Sie haben das Recht zu wissen, wie Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden. Das bedeutet: Auf Verlangen müssen Ihnen Unternehmen Auskunft über die Verarbeitung Ihrer Daten geben.

    Jeder Anbieter, der seine Spiele oder Plattformen in Europa anbietet, ist an die Vorgaben der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gebunden. Die DSGVO enthält eine Vielzahl von Regelungen, darunter das Auskunftsrecht.

    Nach diesem haben Sie unter anderem das Recht, vom Unternehmen eine vollständige Auskunft darüber zu verlangen, welche Daten es über Sie gespeichert hat. Darüber hinaus können Sie neben der Auskunft die Löschung der Daten verlangen.

    Bei Fragen oder Beschwerden können Sie sich an den Datenschutzbeauftragten des Unternehmens wenden. Ab einer bestimmten Größe ist nämlich jedes Unternehmen verpflichtet, einen gesonderten Datenschutzbeauftragten zu ernennen und dessen Kontaktinformationen zu veröffentlichen.

    Unser Tipp

    Der Name sowie die Kontaktadresse des Datenschutzbeauftragten müssen in der Datenschutzerklärung des Unternehmens genannt werden.

    Verstoß gegen Datenschutz: Offizielle Beschwerdestellen

    Für die Kontrolle der DSGVO und die Einhaltung deren Datenschutzregelungen sind die Aufsichtsbehörden in dem EU-Staat verantwortlich, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat. Daher ist beispielsweise die Aufsichtsbehörde in Irland für Kontrollen von „Facebook/ Meta“ zuständig. Verbraucher können sich mit ihrer Beschwerde aber auch an die Behörde in ihrem eigenen Land wenden.

    In Deutschland liegt die Aufsicht bei den jeweiligen Bundesländern. Hier ist daher der Datenschutzbeauftragte Ihres Bundeslands zuständig. Dieser prüft dann, wer zuständig ist und leitet diese intern an die zuständige Aufsichtsbehörde im jeweiligen EU-Land weiter. Also im Falle einer Beschwerde gegen das Unternehmen „Facebook/ Meta“ an die Behörde in Irland.

    Finanziert durch die Europäische Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors / der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder des Europäischen Innovationsrates und der Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen (EISMEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür zur Verantwortung gezogen werden.

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