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Datenschutz im Internet: Wie kann ich meine Daten schützen?

Wer freut sich schon über ungebetene Gäste in seinem Wohnzimmer? Niemand. Und genauso ähnlich verhält es sich beim Thema Datenschutz im Internet. Vom sicheren Passwort über eine verschlüsselte Verbindung – Wir geben Tipps, wie Sie sich beim Surfen vor unerwünschten Eindringlingen schützen können.

Eines vorweg: Einen hundertprozentigen Schutz gibt es bei einem so schnelllebigen Medium wie dem Internet nicht. Dennoch können Sie mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen für mehr Datenschutz im Internet sorgen.

Datenschutz im Internet: Ein gutes Passwort

E-Mail-Konto, Online-Shop oder Online-Banking – Egal, welchen Internetdienst Sie verwenden, um sich als Nutzerin oder Nutzer zu identifizieren, müssen Sie meist ein Passwort eingeben.

Deshalb ist es für den Datenschutz im Internet wichtig, ein sicheres Passwort zu erstellen. Folgende Eigenschaften sollten Sie dabei berücksichtigen:

  • Es sollte mindestens acht Zeichen lang sein. Je länger, desto besser.
  • Nutzen Sie Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern sowie Sonderzeichen (!?_&-+#). Verzichten Sie aber auf in unserer Sprache verwendete Zeichen oder Umlaute (z. B. ä, ö, ü, ß).
  • Nehmen Sie keinen Bezug auf persönliche Daten (z. B. Geburtsdatum, Adresse, oder Ihren Namen).
  • Verwenden Sie ein Kennwort niemals für mehrere Benutzerkonten

     

Wichtig: Früher wurde es häufig empfohlen, Passwörter regelmäßig zu ändern. Das brauchen Sie mittlerweile nicht mehr. Dennoch gilt: Bei konkreten Anlässen, z. B. wenn es einen Hinweis darauf gibt, dass das Kennwort in die Hände von Dritten gelangt ist, oder von einem Sicherheitsvorfall betroffen ist – Passwort unbedingt ändern!

Wie erstelle ich ein gutes Passwort?

Sie fragen sich, wie man ein gutes Kennwort erstellt? Diese Tipps können dabei helfen:

  • Formulieren Sie einen einfachen Merksatz, zum Beispiel aus einem Musik-Titel wie „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an!“. Daraus nehmen Sie dann die Anfangsbuchstaben jedes Wortes sowie die Zeichen und Ziffern. In diesem Fall würde ihr Passwort so lauten: M66J,dfdLa!
  • Verwenden Sie keine gängigen Tastaturfolgen wie „wertzuiop“ oder logische Zahlenfolgen wie „12345“!
  • Nutzen Sie zum Erstellen und Verwalten Ihrer Passwörter einen Passwortmanager.
  • Nutzen Sie zusätzlich die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Das bietet einen weiteren Schutz vor Hackern.

Mehr Tipps zum Erstellen sicherer Passwörter gibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
 

Wichtig: Geben Sie niemals Ihr Passwort an Dritte weiter! Auch nicht auf ihrem PC abspeichern. Sondern höchstens auf einem anderen Medium (z. B. Notizblock).

Zwei-Faktor-Authentifizierung - Was bringt sie?

Wie bereits erwähnt, dient das Kennwort dazu, sich als Nutzerin oder Nutzer zu identifizieren. Zahlreiche Online-Dienstleister bieten dazu noch mehr Sicherheit, in dem Sie die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung ermöglichen. Das heißt, dass Sie neben ihrem Passwort beim Log-In noch mit einem weiteren Verfahren Ihre Identität bestätigen müssen.

Wie das geht? Hierfür gibt es mehrere Varianten, vom individuellen Code per SMS bis zu einem hardware-gestützten TAN-Generator. Das bietet – zusätzlich zu einem starken Passwort – Schutz vor Hackern.

Sicher surfen im Web-Browser

Nur mit einem sicheren Passwort ist es beim Datenschutz im Internet aber nicht getan. Auch beim Surfen im Internet hinterlassen wir Daten und Informationen. Was Sie dabei unbedingt beachten müssen:

Verschlüsselte Verbindung

Kein System ist zu Einhundert Prozent sicher. Dennoch hilft es, bei der Übermittlung von sensiblen Daten wie Bankverbindungen oder persönlichen Angaben eine gesicherte Verbindung zu wählen.

Achten Sie deshalb beim Surfen auf die sogenannte https-Verschlüsselung in der Adresszeile des Browsers. Besteht eine sichere Verbindung, wird diese durch ein Schloss-Symbol dargestellt.

Beim E-Mail-Programm sollte eine SSL-Verschlüsselung vorhanden sein. Das ist bei den meisten Anbietern heutzutage Standard.

Ausloggen nicht vergessen

Haben Sie das erledigt, was Sie tun wollten, oder die Infos gefunden, die Sie gesucht haben? Dann loggen Sie sich aus dem Benutzer-Account aus! Insbesondere dann, wenn Sie sich in einen öffentlich zugänglichen WLAN-Hotspot eingewählt haben oder in einem Internet-Café surfen. So verhindern Sie, dass andere Personen Zugriff auf Ihre Daten oder Kunden-Konten bekommen.

Muss ich allen Cookies zustimmen?

„Um ein optimales Surferlebnis zu bieten, nutzt unsere Seite Cookies“ – So ähnlich weisen viele Webseitenbetreiber auf den Einsatz von sogenannten Cookies hin. Dabei handelt es sich um kleine Datensätze, die auf Ihrem Gerät gespeichert werden, sobald Sie eine Webseite besuchen. Rufen Sie die gleiche Webseite zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf, erkennt die Seite Sie wieder.

Neben den technisch erforderlichen Cookies gibt es jedoch auch Tracking-Cookies und Cookies von Drittanbietern (ausdrückliche Zustimmung der Nutzer erforderlich). Die letzteren zwei dienen dazu, das digitale Verhalten von Nutzerinnen und Nutzern unter die Lupe zu nehmen, teilweise über verschiedene Webseiten und über mehrere Jahre. Damit können Webseiten-Anbieter vor allem aber Werbefirmen (Dritte) ein individuelles Profil von Ihnen anfertigen.

Doch Vorsicht, von ihnen geht auch ein Sicherheitsrisiko aus: Denn Tracking-Cookies speichern manchmal sensible Daten wie Benutzernamen, Adressen, Telefonnummern oder Bankverbindungen. Seien Sie sich bei der Zustimmung von Tracking-Cookies bewusst, dass Daten dadurch an Dritte weitergegeben werden können, die diese möglicherweise missbrauchen.

 

  • Cookies regelmäßig löschen, mindestens einmal im Monat. Das geht über die Datenschutz- oder Inhaltseinstellungen Ihres Browsers. Oder Sie stellen den Browser so ein, dass dieser nach dem Schließen des Fensters alle Cookies löscht.
  • Klicken Sie beim Cookie-Banner nicht auf den meist bunten, leuchtenden „Alles Akzeptieren“-Button. Sondern erlauben Sie bei der Cookie-Abfrage nur die essentiellen beziehungsweise technisch erforderlichen Cookies. Hierfür ist meist ein Klick auf den Button „Einstellungen“ oder „Optionen“ im Cookie-Banner nötig.
  • Drittanbieter-Cookies verbieten. Wählen Sie in den Datenschutz-Einstellungen Ihres Browsers die Option „Cookies von Drittanbietern nie akzeptieren“ oder für Safari-Nutzer: „Cross-Sitetracking verhindern“.
  • Nutzen Sie Anti-Tracking-Programme. So erhalten Sie einen Eindruck darüber, wie viele Unternehmen auf ihren Webseiten Tracking-Cookies platzieren und können deren Einsatz einschränken.
  • Surfen Sie im Anonymen Modus oder auch „Inkognito-Modus“. Hier werden im Browser insgesamt weniger Daten gespeichert.

Browser-Chronik löschen

Cookies, Cache, Suchbegriffe sowie Seiten- und Download-Chronik – das alles wird in der Browser-Chronik gespeichert. Wir empfehlen, Ihren Browser so einzustellen, dass die gesamte Chronik und sonstige Daten (z. B. Offline-Daten oder Passwörter) nach dem Ende der Sitzung gelöscht werden. So verhindern Sie, dass Ihr Surf-Verhalten und persönliche Daten über mehrere Sitzungen hinweg nachvollzogen werden können.

Gut zu wissen

Wenn Sie regelmäßig Ihre Browser-Chronik löschen, müssen Sie sogenannte permanente Cookies aus Sicherheitsgründen nicht mehr zwingend ablehnen. Denn diese werden dann automatisch aus dem Browser entfernt. Wollen Sie aber während des Surfens nicht zurückverfolgt werden oder eine Auswertung Ihres Surf-Verhaltens verhindern, dann können Sie diese natürlich zusätzlich ablehnen.

Datenschutz im Internet - Was heißt das für mobile Geräte?

Zum Steuern der Heizung, Mails checken oder um einen Blick aufs Bankkonto zu werfen – dazu nutzen heutzutage viele ihr Smartphone und geben so eine Vielzahl persönlicher Daten preis. Wie nutze ich mobile Geräte wie Smartphone oder Tablet möglichst datensicher?

  • Nutzen Sie Sperrcodes und Passwörter, um sensible Anwendungen wie Online-Banking zu schützen oder Online-Käufe per App abzusichern. Die PIN sollte eine nicht leicht zu erratende Zahlenkombination sein (also nicht 1234 oder Geburtstage). Man kann aber auch den Fingerabdruck oder Gesichtserkennung zum Entsperren verwenden.
  • Drahtlose Schnittstellen wie WLAN, Bluetooth, GPS und NFC nur bei Bedarf verwenden und nach Gebrauch wieder deaktivieren. Denn unter Umständen kann ein räumlich naher Angreifer mitlesen (Das schont zudem auch den Akku).
  • Öffentliche Hotspots wie in einem Flughafen, im Zug oder einem Café nur mit Vorsicht nutzen. Denn es besteht das Risiko, dass Angreifer Ihre Daten mitlesen können. Deshalb sollten Sie in einem öffentlichen WLAN keine sensiblen Daten übertragen oder Apps nutzen, die diese übertragen könnten.
  • Je nach Hersteller lassen sich die Daten-Zugriffe einzelner Apps steuern. Unter dem Menüpunkt „Datenschutz“ (Apple/iOS) beziehungsweise „Apps“ (Android) können Sie festlegen, welche App auf Standortdaten, Fotos oder weitere Daten Zugriff hat. Unsere Empfehlung: Erlauben Sie den Zugriff auf bestimmte Daten nur, wenn dies nötig für die Funktionalität der App ist, wie der Standort bei einer Navigations-App.

Gratis-Apps: Sie bezahlen mit Ihren Daten

Achtung, nur weil der Download einer App nichts kostet, heißt das nicht, dass Sie keine Gegenleistung erbringen müssen. Denn kostenlose Apps finanzieren sich häufig darüber, dass die Anbieter personenbezogene Daten verwendet und das Nutzerverhalten auf dem Gerät auswertet (z. B. für personalisierte Werbung). Wenn sie statt mit Geld jedoch mit ihren bereitgestellten Daten „bezahlen“, muss der Anbieter Sie darüber informieren.

Werfen Sie einen Blick in die Datenschutzerklärung

Vor dem Abschluss eines Kaufvertrags im Internet werden Sie immer dazu aufgefordert, ein Häkchen zu setzen. Damit bestätigen Sie, dass Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sowie die Datenschutzerklärung durchgelesen haben und diese akzeptieren.

Aber lesen Sie sich die Datenschutzerklärung auch wirklich durch? Wenn wir ehrlich sind, doch eher nicht. Zu lang, zu kompliziert – Datenschutzerklärungen sind keine leichte Lektüre. Dennoch sollten Sie immer einen Blick hineinwerfen. Nur so können Sie nachvollziehen, welche Daten ein Unternehmen von Ihnen erhebt.

Dank der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gilt in der EU ein einheitlicher Rahmen. Diese Punkte müssen in jeder Datenschutzerklärung enthalten sein:

  • Wer ist die „verantwortliche Stelle“ für die Datenverarbeitung im Unternehmen?
  • An wen kann ich mich bei Fragen wenden?
  • Welche Daten werden zu welchem Zweck und in welchem Umfang gespeichert?
  • Ist klar, ob und an wen die Daten weitergegeben werden?
  • Werden die persönlichen Daten auch außerhalb der EU verwendet?
  • Wenn ja, was passiert dort mit meinen Daten?

Wichtig

Stimmen Sie der Datenschutzerklärung nur zu, wenn Sie mit dem Inhalt auch wirklich einverstanden sind. Ansonsten sollten Sie überlegen, sich nach einem anderen Anbieter umzusehen, bei dem Sie selbst entscheiden können, welche und wie viele persönliche Daten Sie preisgeben wollen.

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