Reiseapotheke & Auslandskrankenversicherung: Tipps für die Urlaubsplanung

Eine gute Planung ist das A und O für einen sorgenfreien Urlaub. Um gegen Beschwerden gewappnet zu sein, empfehlen wir, eine Reiseapotheke mitzunehmen. Was aber gehört da hinein? Brauchen Sie zusätzliche Impfungen? Und müssen Sie eine Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen, oder genügt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC)? Wir geben Tipps für Ihre Reiseplanung.

Treten während der Reise gesundheitliche Beschwerden auf, können die richtigen Medikamente Schlimmeres verhindern. Stellen Sie deshalb für sich und Ihre Mitreisenden eine Reiseapotheke zusammen. Es kann immer wieder vorkommen, dass an Ihrem Urlaubsort keine Apotheke in der Nähe ist oder Sprachbarrieren den Medikamentenkauf erschweren.

Welche Medikamente sinnvoll sind, hängt natürlich auch von Ihren Vorerkrankungen ab. Generell empfehlen sich Medikamente gegen Schmerzen und Magen-Darm-Beschwerden. Ebenso sollte eine Grundausstattung zur Wundversorgung eingepackt werden.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente regelmäßig angewiesen sind, sollten Sie davon einen ausreichenden Vorrat mitnehmen.

Hier ist eine Liste von Dingen, die Sie auf Reisen in Europa dabeihaben sollten:

• Pflaster

• Verbandmaterial

• Desinfektionsmittel

• Schere

• Kühl- und Heilsalbe

• Insektenschutz, evtl. Insektenstichheiler 

• Schmerzmittel

• Mittel gegen Durchfall und Erbrechen

• Präparate gegen Husten, Schnupfen, Halsschmerzen

• Fieberthermometer

• Sonnenschutzcreme

Bedenken Sie, dass bei Flugreisen besondere Bestimmungen für die Mitnahme von Arzneimitteln gelten. So dürfen Flüssigkeiten im Handgepäck nur in Behältern von maximal 100 ml transportiert werden. Am besten haben Sie ein ärztliches Attest dabei, das bestätigt, dass Sie auf das Medikament angewiesen sind. Dieses brauchen Sie auch, wenn Sie Spritzen mitnehmen, die als gefährliche Gegenstände eingestuft werden. Der ADAC hat ein Formular für die Mitnahme von Medikamentenerstellt, das Sie ausdrucken und von Ihrem Arzt ausfüllen und abstempeln lassen können.

Im Handgepäck sollten Arzneimittel in der Originalverpackung und in einem separaten, durchsichtigen und verschließbaren Plastikbeutel transportiert werden.

Medikamente, auf die Sie unbedingt angewiesen sind, sollten Sie auch im Handgepäck verstauen. So stehen Sie bei einem Gepäckverlust nicht ohne Arzneimittel da.

Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC = European Health Insurance Card) ermöglicht ungeplante medizinische Notfallbehandlungen im EU-Ausland, zum Beispiel bei einem Hitzschlag im Sommerurlaub und erleichtert die Kostenerstattung. Deshalb gehört die EHIC unbedingt ins Reisegepäck.

Wer in Deutschland gesetzlich krankenversichert ist, muss die Europäische Krankenversicherungskarte nicht beantragen. Sie ist auf der Rückseite der Versichertenkarte aufgedruckt und am EU-Symbol zu erkennen.

Der Abschluss einer zusätzlichen Auslandsreise-Krankenversicherung ist auf jeden Fall ratsam.

Wer eine Kreditkarte hat oder Mitglied in einem Automobilclub ist, sollte einen Blick in die Vertragsbedingungen werfen: Es könnte sein, dass diese Versicherung bereits im Vertrag enthalten ist. Einige Fluggesellschaften bieten zudem Versicherungspakete an, die eine medizinische Versorgung im Ausland miteinschließen.

Eine Auslandsreise-Krankenversicherung schützt vor unvorhergesehenen Krankheitskosten. Bedenken Sie, dass die deutschen Krankenkassen höchstens die Kosten erstatten, die eine Behandlung in Deutschland gekostet hätte.

Die Behandlung in Ihrem Reiseland kann aber teurer sein. Die Auslandsreise-Krankenversicherung übernimmt diese Kosten unter den jeweiligen im Versicherungsvertrag genannten Bedingungen.

Ganz gleich, ob Sie nur kurz verreisen oder einen längeren Urlaubsaufenthalt planen: eine Auslandsreisekrankenversicherung ist immer empfehlenswert.

Prüfen Sie die Vertragsbedingungen Ihrer Versicherung. Hier kann es kleine, aber sehr weitreichende Unterschiede geben. Beispielsweise erstatten einige Versicherer die Kosten für einen Rücktransport nur, wenn er „medizinisch notwendig“ ist.

• Zu empfehlen sind eher Versicherungen, bei denen der Rücktransport erfolgt, sobald er medizinisch vertretbar und vom Patienten erwünscht ist. Bedenken Sie: Medizinische Gutachter der Versicherer prüfen die Erforderlichkeit des Rücktransports.
• Achten Sie vor allem darauf, welche Leistungen die jeweilige Police beinhaltet. Hier gibt es zum Teil beträchtliche Unterschiede. Bei manchen hat der Versicherte einen Eigenanteil pro Versicherungsfall einzukalkulieren.
• Andere setzen Betrags- oder Leistungshöchstgrenzen für bestimmte Behandlungen fest oder Versicherer kommen nur dann für die Kosten auf, wenn der Krankenrücktransport eines Patienten in die Heimat ausschließlich von der Versicherung selbst organisiert wurde. Wird das nicht befolgt, bleiben Patienten unter Umständen auf den Transportkosten sitzen.

Deshalb ist es besonders wichtig, sich bereits bei der Auswahl des Anbieters Klarheit über den Leistungsumfang der Versicherung und die einzugehenden Verpflichtungen zu verschaffen.

Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist für Urlauber relativ günstig. Krankenkassen bieten für Einzelpersonen bereits unter 10 Euro einen zusätzlichen Auslandsschutz an. Familien sind laut Finanztip mit höchstens 33 Euro versichert.

Die meisten Jahresversicherungen gelten für eine Reisedauer von 56 Tagen pro Reise. Sie sind also bei jeder Reise für maximal 56 Tage versichert, egal wie oft Sie im Jahr verreisen.  Es gibt aber auch Jahrestarife mit weniger oder mehr Tagen. Genauso kann der Auslandversicherungsschutz nur für eine einzelne Reise erworben werden (sogenannter Einmalschutz).

Am besten machen Sie die Entscheidung für eine konkrete Versicherung davon abhängig, wie oft Sie im Jahr verreisen wollen und wie viele Tage Sie sich im Ausland aufhalten wollen.

Selbst bei Reisen innerhalb Europas sollten Sie auf Nummer sichergehen. Überprüfen Sie Ihren Impfschutz und lassen Sie diesen im Zweifel auffrischen.

In einigen Ländern besteht zum Beispiel ein gewisses, wenn auch geringes Ansteckungsrisiko für Diphtherie, Typhus und Hepatitis A. Auch das FSME-Virus, das von Zecken übertragen wird, kommt in einigen europäischen Ländern vor.

Informieren Sie sich am besten, für welche Länder ein Impfschutz angebracht ist und sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über geeignete Schutzmaßnahmen. Klären Sie gegebenenfalls mit Ihrer Krankenkasse ab, ob die Kosten für eine Schutzimpfung übernommen werden.

Das Auswärtige Amt führt Reise- und Sicherheitshinweise zu einzelnen Ländern auf.

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