Weltverbrauchertag: 7 nachhaltige Initiativen aus Europa

Der erste klimaneutrale Kontinent werden: Das ist das Ziel, das sich Europa gesteckt hat und mithilfe des European Green Deal (Europäischer Grüner Deal) bis 2050 erreichen möchte.

Insbesondere im Verbraucherschutz spiegeln sich diese Bemühungen konkret wieder.

Daneben gibt es aber auch zahlreiche nationale und lokale Initiativen für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit. 

Zum Weltverbrauchertag am 15. März 2022 stellen wir Best Practices aus ganz Europa vor:

Von österreichischen Reparatur-Gutscheinen bis hin zum kostenlosen Nahverkehr in Luxemburg.

Österreichische Reparatur-Gutscheine

Mithilfe von Reparaturbons bekämpft das Land tonnenweise Elektroschrott.

Die Gutscheine decken die Hälfte der Reparaturkosten bis zu einem Höchstbetrag von 200 Euro ab.

Bürgerinnen und Bürger werden so ermutigt, Geld in eine Reparatur zu investieren anstatt ein Gerät wegzuwerfen und ein neues zu kaufen. 

Seit 2020 ist das Programm in der Hauptstadt Wien ein großer Erfolg und wird 2022 auf das ganze Land ausgeweitet.

Kostenloser Nahverkehr in Luxemburg

Luxemburg ist das erste Land der Welt, das den öffentlichen Nahverkehr kostenlos anbietet.

Egal, ob Einwohner oder Touristen: Jeder kann einfach in den Zug, Bus oder die Straßenbahn einsteigen, ohne einen Fahrschein lösen zu müssen.

Ziel ist es, das Bewusstsein für umweltfreundliche Transportmöglichkeiten zu erhöhen.

Frankreich: Reparatur statt Austausch von mangelhaften Produkten

Frankreich ermutigt Verbraucherinnen und Verbraucher von Gesetzes wegen dazu, mangelhafte Produkte lieber reparieren zu lassen als auf den Austausch gegen ein neues Produkt zu pochen.

Zum Beispiel, indem es den Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungsrechte anhält, während sich ein Artikel in der Reparatur befindet. Oder durch eine Verlängerung der Gewährleistung um sechs Monate, wenn der Verbraucher den Händler um Reparatur bittet.

In Frankreich kann die Gewährleistung sogar um zwei Jahre verlängert werden, wenn der Händler entscheidet, ein Gerät auszutauschen, anstatt, wie vom Verbraucher gewünscht, es zu reparieren.

Verpackungsfreier Online-Supermarkt in den Niederlanden

Der in Rotterdam ansässige "Pieter Pot" ist der erste verpackungsfreie Online-Supermarkt in den Niederlanden.

Kunden kaufen Produkte in großen Mengen und bekommen sie in Pfandgläsern geliefert.

Die Gläser können anschließend zurückgegeben werden. Sie werden gereinigt und neu befüllt. 

Lettland: Rabatt auf Kaffee im mitgebrachtem Becher

Mehrere lettische Tankstellen ermuntern Verbraucherinnen und Verbraucher dazu, ihren eigenen wiederverwendbaren Kaffeebecher mitzubringen.

Auch eine der größten Einzelhandelsketten mit hunderten von Geschäften verfolgt diesen Ansatz.

Kunden, die ihren eigenen Becher mitbringen, bekommen 10 bis 15 Prozent Rabatt auf den Kaffee.

So soll die Menge an Abfallbechern im Land reduziert werden.

Mehrwertsteuersenkungen auf Reparaturen in Schweden

Schweden hat seinen Mehrwertsteuersatz von 25 % auf 12 % gesenkt, wenn es um die Reparatur von Fahrrädern, Schuhen, Lederwaren, Kleidung und Haushaltswäsche geht.

Handwerker dürfen Reparaturen an größeren Elektrogeräten zu Preisen anbieten, die bis zu 50 % unter den tatsächlichen Kosten liegen – den Differenzbetrag bezahlt der Staat. 

Gesetz gegen Vernichtung von Kleidung & Co. in Deutschland

Mit einer Änderung des deutschen Gesetzes zur sogenannten Kreislaufwirtschaft möchte der deutsche Gesetzgeber der Vernichtung von Neuwaren, Überproduktion und unnötigen Retouren einen Riegel vorschieben. 

Bislang landen neuwertige und funktionstüchtige Waren oft im Müll, insbesondere Elektroartikel oder Bekleidung.

Hersteller und Händler sollen zukünftig nachvollziehbar dokumentieren, wie sie mit unverkauften Produkten umgehen.

Ob sie diese zum Beispiel spenden oder günstiger weiterverkaufen. 

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