Olympia-Tickets: Gold für gute Planung
Wer ab dem 11. Mai Olympia-Tickets kaufen will, sollte einige Tipps beachten. Sonst drohen teure Fehlentscheidungen, erklärt das Europäische Verbraucherzentrum und warnt vor Betrugsversuchen.
Pressemitteilung vom 10.05.2023 - Inhalte entsprechen den zu diesem Zeitpunkt gültigen Informationen
Kehl, 10.05.2023 – Ab morgen gehen 1,5 Millionen Tickets für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Frankreich in den Verkauf. Erstmals können Tickets für einzelne Wettkämpfe und die begehrte Eröffnungsfeier erworben werden. Doch der Kaufprozess stellt Interessierte vor einige Herausforderungen, wie das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) aufzeigt.
Nur wer sich bereits im Vorfeld für die Verlosung angemeldet hatte, hat jetzt eine Chance, in der morgen beginnenden Verkaufsphase Tickets zu erwerben. Den Gewinnerinnen und Gewinnern wird während der kommenden Wochen per E-Mail ein Kauffenster zugeteilt.
Wer die Registrierung für die Verlosung verpasst hat, dem bleiben voraussichtlich nur noch drei Möglichkeiten, an Karten zu kommen:
- Über das offizielle Hospitality-Programm, das Olympia mit Kulturangeboten verbindet (teuer),
- über den Restkartenverkauf Ende 2023 (ohne Verlosung)
- und über die offizielle Wiederverkaufsplattform ab Frühjahr 2024 (Details noch unbekannt).
Olympia-Ticketkauf vorausplanen
„Wer sich für die nächste Verkaufsrunde beworben hat, sollte sich jetzt Gedanken über den eigenen Olympiabesuch machen. Denn zwischen der E-Mail mit der Zuteilung eines Kauffensters und dem Beginn des Fensters liegen nur 24 bis 48 Stunden. Man sollte sich also rechtzeitig überlegen, wo man welche Sportarten in welcher Preisklasse mit wie vielen Begleitpersonen sehen möchte. Sobald das Zeitfenster beginnt, hat man nur zwei Tage Zeit für den Kauf“, erklärt Dr. Stephan Riegger, Jurist beim EVZ.
„Das Organisationskomitee der Olympischen Spiele setzt die Ausgelosten unter Zeitdruck. Dieser Druck kann zu teuren Fehlentscheidungen führen, denn die Eintrittskarten kosten bis zu 2.700 Euro“, warnt der Verbraucherschützer. „Um dieses Risiko zu verringern, ist es ratsam, sich auch Alternativen für den Fall zu überlegen, dass die eigentlich bevorzugten Veranstaltungen bereits ausverkauft sind.“
Das Europäische Verbraucherzentrum rät allen, die an der Verlosung teilnehmen:
- Überprüfen Sie täglich Ihre E-Mails und auch Ihren Spam-Ordner.
- Vergewissern Sie sich, dass der Link Sie zur echten Ticketseite „tickets.paris2024.org“ führt, da Betrüger den Stil der offiziellen E-Mails nachahmen könnten.
- Legen Sie ein Gesamtbudget für Ihren Olympia-Besuch fest. Wenn Sie mehrere Wettkämpfe besuchen möchten, müssen Sie in den meisten Fällen mit Kosten von mehreren hundert Euro pro Person rechnen. Neben den Eintrittskarten müssen Sie auch die Kosten für Unterkunft, Anreise und Verpflegung einplanen.
- Insgesamt können Sie pro Benutzerkonto 30 Karten kaufen, maximal sechs pro Veranstaltung (bei einigen begehrten Veranstaltungen nur vier). Wenn Sie für Bekannte mitbuchen wollen, sprechen Sie die Details rechtzeitig ab.
- Suchen Sie im Programm nach den Sportarten, die Sie interessieren. Sie müssen jedoch damit rechnen, dass einige Veranstaltungen bereits ausverkauft sein werden, wenn Sie an die Reihe kommen.
- Prüfen Sie die Fahrzeiten zwischen den Veranstaltungen und planen Sie einen zeitlichen Puffer zwischen den Wettkämpfen ein. Beachten Sie auch, dass einige Veranstaltungen außerhalb von Paris stattfinden.
Betrüger lauern auf unvorsichtige Olympia-Fans
Nach dem erfolgreichen Ticketkauf sollte man die Planungen für Unterkunft und Anreise angehen, da die Nachfrage extrem hoch sein wird.
Beim Thema Unterkunft sei allerdings Vorsicht geboten, sagt EVZ-Jurist Riegger. „In der Olympiazeit werden Betrüger gefälschte Ferienwohnungen anbieten. Sie erstellen Fake-Webseiten oder platzieren gefälschte Anzeigen auf bekannten Portalen. Wir raten daher dringend, Angebote zu meiden, die zu gut sind, um wahr zu sein.“
Selbst bei der Nutzung bewährter Buchungsportale sollte man darauf achten, einen Anbieter mit vielen gut bewerteten Vermietungen auszuwählen. Ganz wichtig sei es, Zahlungen ausschließlich über die vom Buchungsportal vorgesehenen Kanäle abzuwickeln. „Wenn Sie außerhalb des Portals bezahlen, gehen Sie ein extrem hohes Betrugsrisiko ein“, warnt Riegger.
Hilfe bei rechtlichen Problemen beim Kauf von Olympia-Tickets
Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland informiert fortlaufend über Wissenswertes rund um den Ticketkauf für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Frankreich und veröffentlicht auch Betrugswarnungen. Die Juristinnen und Juristen des EVZ beraten zudem kostenlos bei rechtlichen Streitigkeiten rund um den Olympiabesuch.
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