Dropshipping oder Streckengeschäft: Was ist das?
Europaweit online einkaufen wird in Corona-Zeiten immer beliebter. Und immer wieder fällt der Begriff: Streckengeschäft oder Dropshipping. Doch was ist das eigentlich?
Unsere neue Internetseite erklärt Ihnen, wie Sie dieses Geschäftsmodell erkennen, erfolgreich auf Dropshipping-Seiten bestellen und welche Vor- und Nachteile sich aus dieser Art der Lieferung ergeben können.
Dropshipping: Ein Beispiel
Sie kaufen bei einem Online-Händler eine Jacke.
Dieser betreibt jedoch kein eigenes Lager, sondern leitet die Bestellung an seinen Lieferanten weiter, der sich um die Verpackung und den Versand direkt an Sie kümmert.
Das ist Dropshipping.
Mögliche Probleme beim Streckengeschäft: Zoll und Einfuhrumsatzsteuer
Je nachdem, woher die Ware geliefert wird, ist mit langen Lieferzeiten zu rechnen.
Kommt sie aus einem Nicht-EU-Land, wird ab 151 Euro Gesamtwert außerdem Zoll fällig; ab 22 Euro Einfuhrumsatzsteuer.
Allerdings wird die Freigrenze der Einfuhrumsatzsteuer am 1. Juli 2021 entfallen.
Der Händler ist verpflichtet Sie darüber zu informieren, dass der Lieferant in einem Drittland sitzt und welche Kosten auf Sie zukommen könnten.
Leider halten sich nicht alle Händler an diese Pflicht.
Tipp: Werden Sie bei Anlieferung von Extrakosten überrascht, können Sie die Annahme des Pakets verweigern und vom Händler die Erstattung des Kaufpreises verlangen.
Widerrufsrecht & Rücksendung in ein anderes EU-Land oder in ein Drittland
Gefällt Ihnen das Produkt nicht, dürfen Sie die Ware wie bei allen Online-Käufen binnen 14 Tagen zurückschicken.
Der Händler muss aber keine Rücksendeadresse in Deutschland oder der EU angeben.
Also ist es möglich, dass Sie die Ware ins Ausland zurücksenden müssen.
Und das kann, je nachdem wo der Lieferant seinen Sitz hat, teuer werden.
Ware defekt: Gesetzliche Gewährleistung
Geht die Ware kaputt, haben Sie zwei Jahre gesetzliche Gewährleistung. Heißt: Sie können vom Händler Reparatur oder Ersatz verlangen.
Innerhalb der ersten 6 Monate nach Erhalt der Ware wird von Gesetzes wegen angenommen, dass die Ware von Anfang an defekt war.
Einfach vom Vertrag zurücktreten und den Kaufpreis zurückfordern funktioniert nach deutschem Recht nicht.
Anders in Frankreich: Erhalten Sie einen Monat nach der Reklamation keine Antwort, ist das möglich.
Außerdem wird in Frankreich während der gesamten 2 Jahre vermutet, dass das Produkt schon bei Übergabe fehlerhaft war.
Allerdings verschwinden manche Internetseiten auch sehr schnell wieder. Und der Verkäufer ist nicht mehr erreichbar.
Schwarze Schafe unter den Dropshipping-Unternehmen
Obwohl es viele seriöse Dropshipper gibt, sind die schwarzen Schafe nicht weit.
Diese werben zum Beispiel mit Originalware, liefern aber Fälschungen, unpünktlich oder überhaupt nicht.
Die italienische Wettbewerbsbehörde hat die Geschäftspraxis des spanischen Reifenhändlers Pneumaticone bereits als unlauter eingestuft.
Hier wurde unter anderem nicht im beworbenen Zeitraum geliefert.
Sind Streckengeschäfte legal? Was muss ich beachten?
Dropshipping ist legal. Und durch den Direktversand sind Schnäppchen möglich.
Jedoch sollte man sich im Vorfeld informieren, welche Nachteile und Besonderheiten dieses Geschäftsmodell für den Kunden mit sich bringen kann.
Finanziert durch die Europäische Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors / der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder des Europäischen Innovationsrates und der Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen (EISMEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür zur Verantwortung gezogen werden.
Sie haben Rückfragen?
Ihre Ansprechpartnerin für Interviewanfragen
Karolina Wojtal
Co-Leiterin EVZ Deutschland & Pressesprecherin
E-Mail: wojtal@evz.de
Tel.: 07851 / 991 48 33