Unseriöse Streaming-Portale locken in Abofalle

Viele Verbraucher suchen im Internet nach der Möglichkeit, Filme und Serien zu streamen. In der Folge werden sie durch gezielt eingeblendete Werbeanzeigen auf unseriöse Streaming-Plattformen gelockt, die das kostenlose anschauen versprechen. In den meisten Fällen findet man sich jedoch in einer Abofalle wieder. Wir erklären die fiese Abzock-Masche der unseriösen Streaming-Anbieter.

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Fehlende Informationen

Haben Nutzer auf die entsprechende Werbeanzeige geklickt, werden sie häufig auf ein unseriöses Streaming-Portal weitergeleitet, wo dazu aufgefordert wird, ein Konto anzulegen sowie Name und E-Mail-Adresse zu hinterlegen.

Nach wenigen Tagen dann der Schock: Die Anbieter verlangen von den Verbrauchern mehrere hundert Euro für ein angeblich erfolgtes Upgrade von der Testphase auf eine Premium-Mitgliedschaft. Vor allem Jugendliche werden oft in diese Art von Abofallen gelockt.
 

Aggressive Zahlungsaufforderungen

Zugang zu den erhofften Filmen und Serien erhalten Nutzer allerdings nicht, dafür eine Rechnung im dreistelligen Bereich.

Begründet wird diese Forderung damit, dass die Verbraucher die Probemitgliedschaft nicht rechtzeitig gekündigt hätten und deshalb ein Premium-Vertrag zustande gekommen sei.

Um zu untermauern, wie seriös die Zahlungsaufforderung ist, werden neben IP-Adresse, Betriebssystem, Browser, Internetanbieter sowie Datum und Zeit der Anmeldung auch ein Standortauszug mit Breiten- und Längengrad des Wohnortes aufgeführt.

Betroffene sollten sich von all diesen Angaben nicht beeindrucken lassen!

Sobald Nutzer im Internet unterwegs sind, übersendet der Computer automatisch Daten des Betriebssystems und Browsers. Dies ist ein normaler Vorgang und die Übermittlung dieser Daten sagt weder etwas über einen Vertragsschluss aus, noch darüber, ob dieser wirksam ist.

Auch die Nutzung eines Nicknamens oder einer anderen Abkürzung bedeutet nicht, dass Nutzer bei der Anmeldung falsche Daten angegeben haben.
 

Youtube-Videos mit falschen rechtlichen Auskünften

Begleitend zu den Zahlungsaufforderungen haben die unseriösen Streaming-Portal-Anbieter verschiedene Videos auf Youtube hochgeladen.

Darin raten vermeintliche Anwälte dazu, die Rechnungen zu bezahlen, da es sich durch die Einwilligung der Nutzungsbedingungen angeblich um berechtigte Forderungen handelt. Dies ist so pauschal behauptet nicht richtig!

 

Sich ständig wechselnde Internetadressen

Die Anbieter stellen immer neue Internetadressen mit vermeintlichen Streamingdiensten online. Die Betreiber der Seite Watchlist-Internet führen eine regelmäßig aktualisierte Liste der Anbieter, vor denen sich Verbraucher in Acht nehmen müssen, ebenso der Marktwächter Digitales.

Betroffene Nutzer sollten die geforderte Summe erst einmal nicht bezahlen und sich über unser Beschwerdeformular kostenlos an uns wenden.

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