Black Friday & Cyber Monday: ein schwarzer Tag für die Umwelt?

Lesezeit: 4 Minuten

Ende November wird mit dem Black Friday und Cyber Monday in Europa und den USA das Weihnachtsgeschäft eingeläutet. Bei der Rabatt-Schlacht locken große Ketten und Versandhäuser ihre Kunden mit vermeintlich günstigen Deals.

Der Shopping-Wahn findet aber längst nicht mehr nur virtuell statt. Auch der Einzelhandel zieht allmählich nach.

Doch sind Black-Friday-Angebote wirklich günstiger? Wir geben Tipps zur Schnäppchenjagd und zeigen, wieso sich Sparen und Nachhaltigkeit nicht ausschließen müssen.

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Zusammenfassung

  • Der nächste Black Friday findet am 24. November 2023 statt.
  • Der nächste Cyber Monday ist am 27. November 2023.
  • Nicht immer stecken hinter den Angeboten auch wahre Schnäppchen. Der Rabatt bezieht sich nämlich meist auf die UVP. Ein Preisvergleich lohnt sich.
  • Lassen Sie sich nicht zu Impulskäufen verleiten. Günstige Angebote gibt es das gesamte Jahr über.

Black Friday & Cyber Monday 2023

  • Black Friday: 24. November 2023
  • Cyber Monday: 27. November 2023

Ist am Black Friday wirklich alles billiger?

Viele Händler berechnen ihre Rabatte auf Grundlage der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) und führen Verbraucher somit häufig in die Irre.

Die UVP entspricht in den meisten Fällen aber nicht dem tatsächlichen Marktpreis. Werbeversprechen mit einem Rabatt von zum Beispiel "50 Prozent auf die UVP" sind daher mit Vorsicht zu genießen.

Tipps für Schnäppchenjäger

  • Legen Sie Wunschlisten an: Das kann helfen, um Impulskäufe zu vermeiden.
  • Abonnieren Sie Newsletter: So sind Sie immer auf dem Laufenden über Aktions-Angebote.
  • Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen: Gute Deals gibt es das ganze Jahr über.
  • Vertrauen Sie Rabatt-Angaben nicht blind: Meist lohnt sich ein Preisvergleich.
  • Achten Sie auf die Zahlungsarten: Wird nur Vorkasse angeboten, sollten Sie den Händler besser meiden.

Kann ich meinen Einkauf zurückgeben oder umtauschen?

Neben dem Black Friday haben sich Schnäppchenjäger inzwischen auch den Cyber Monday fest im Kalender eingetragen. Trotz der Vorfreude sollten Verbraucher ihre Rechte kennen.

Beim Online-Shopping haben Sie ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Das gilt auch für Rabatt-Aktionen. 

Beim Einkauf im Geschäft sieht das etwas anders aus. Wenn Ihnen die Ware im Nachhinein doch nicht gefällt, besteht kein gesetzliches Umtauschrecht oder Rückgaberecht.

Erstattet ein Verkäufer den Kaufpreis oder stellt er einen Gutschein aus, macht er das nur aus Kulanz.

Ist der gekaufte Artikel hingegen beschädigt oder mangelhaft, kommt die Gewährleistung ins Spiel. Demnach können Sie einen Ersatz oder eine Reparatur verlangen.

Bei den Gewährleistungsrechten spielt es keine Rolle, ob Sie den Artikel online oder in einem Laden gekauft haben.

Die Gewährleistung gilt ebenso wie das Widerrufsrecht für Einkäufe in der EU.

Jetzt kostenlose Hilfe holen

Haben Sie eine Frage zu Ihren Verbraucherrechten oder möchten Sie eine Beschwerde gegen einen Anbieter aus dem EU-Ausland, Island, Norwegen oder dem Vereinigten Königreich einreichen? Dann nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf.

Nachhaltigkeit und Black Friday: Passt das zusammen?

Auf den ersten Blick hat der Konsumrausch am Black Friday und nachhaltiges Einkaufen nichts gemeinsam.

Laut einer Untersuchung der Forschungsgruppe Retourenmanagement der Universität Bamberg wurden im Jahr 2020 Schätzungen zufolge rund 315 Millionen Pakete in Deutschland zurückgeschickt.

Zum Vergleich: im Jahr 2019 wurden 301 Millionen Retourenpakete gezählt. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Forschungsgruppe kommt zu der Schlussfolgerung, dass der hohe Anteil der Retouren vermutlich auch an dem verstärkten Online-Kaufverhalten der Deutschen während des Corona-Lockdowns lag.

Um dem Shopping-Marathon entgegenzutreten, haben sich auch dieses Jahr erneut zahlreiche Versandhäuser und Online-Shops für nachhaltige Alternativen zum Black Friday entschieden.

Checkliste: Nachhaltiges Einkaufen

  • Kaufen Sie direkt vor Ort: Der Einzelhandel bietet ebenfalls Black-Friday-Deals an.
  • Achten Sie auf eine umweltschonende Verpackung: Informieren Sie sich über Versand und Lieferung des Online-Händlers.
  • Nachhaltiges Einkaufen: Vereinbaren Sie einen Wunsch-Zustelltermin und vermeiden Sie Teillieferungen und unnötige Retouren.

Welche Alternativen gibt es zum Black Friday und Cyber Monday?

Der Black Friday und Cyber Monday lockt in Europa zahlreiche Schnäppchenjäger vor den PC und in die Geschäfte.

Durch die unzähligen Rabatt-Aktionen kommt der ein oder andere in einen regelrechten Konsumrausch.

Doch muss es wirklich immer neu sein? Wir stellen einige Alternativen vor.

All diese Beispiele zeigen: Sparen und zugleich Rücksicht auf die Umwelt nehmen, muss kein Widerspruch sein.

Green Sunday: Ein Tag für die Nachhaltigkeit

Ein großer Online-Marktplatz-Betreiber hat den Green Sunday ins Leben gerufen.

Der Aktions-Tag findet immer am Sonntag zwischen Black Friday und Cyber Monday statt.

Beim Green Sunday stehen Gebrauchtwaren im Fokus.

Diese verlängern nicht nur die Nutzungsdauer der Ware, sondern sparen zeitgleich noch Geld und Ressourcen.

Die Idee dahinter: Kunden sollen sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren und ihr Kaufverhalten hinterfragen.

Braucht es wirklich immer die neueste Spielkonsole? Reicht nicht ein gebrauchtes Smartphone in gutem Zustand völlig aus?

Buyback Friday: Wertgutschein für Gebrauchtmöbel

Ein großer Möbelhersteller möchte ebenfalls ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen.

Am Buyback Friday werden Kunden dazu aufgerufen, ihre alten Möbelstücke an das Möbelhaus zurückzuverkaufen.

Dadurch soll die Lebenszeit der Möbel verlängert und Ressourcen eingespart werden.

Buy Nothing Day: Der Kauf-Nix-Tag

Der Buy Nothing Day wird unter anderem von Greenpeace genutzt, um Verbraucherinnen und Verbraucher auf das eigene Konsumverhalten aufmerksam zu machen.

Der Kauf-Nix-Tag findet am 25. November 2023 statt und ruft zum Verzicht auf.

CO2-Ausstoß meiner Bestellung kompensieren

Immer mehr Unternehmen sind bereit, sich im Sinne der Nachhaltigkeit zu engagieren.

So bieten einige Online-Versandhändler die Option, den CO2-Ausstoß der eigenen Bestellung (Versand, Lieferung, Verpackung, Rücksendung) zu kompensieren.

Auf diesem Wege kann der Kunde seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Denn vor allem die massenhaften Rücksendungen belasten die Umwelt.

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